
Good bye Paris & bonjour Chirdazulu!
Über Paris, Nairobi und Lilongwe bin ich nun in Chirdazulu gelandet. Chiradzulu liegt in der Mitte des gleichnamigen Distrikts im Süden von Malawi, eine gute Autostunde von Blanthyre entfernt. Blanthyre zählt ca. 700.00 Einwohner. Dreh und Angelpunkt der medizinischen Versorgung hier im District ist das Chirdazulu District Hospital. Mitten im afrikanischen Winter – der übrigens mit dem europäischen so gar nichts gemein hat – bin ich seit 10 Tagen „on mission“. Als Pharmazeutin bin ich hier im Feld für die medikamentöse Versorgung verschiedener Einrichtungen zuständig. Insgesamt kümmern wir uns um 10 Health Centers und um einen Teil des Medikamentendepots des nahe gelegenen District Hospitals.
Frühmorgens verlasse ich gemeinsam mit den anderen Teammitgliedern unsere Unterkunft, die auf einem malerischen Bergrücken liegt. Von dort aus fahren wir 10 min ins Tal zu unseren Büros, die gegenüber des Logistik-Lagers liegen. Hinter den Räumlichkeiten für die Administration, die Logistik und das Medical Departement liegt „meine Apotheke“. Dort erwarte ich die ersten Mitarbeiter, die Lieferungen für einzelne Health Centers in Empfang nehmen. Ich bereite gekühlte Transportmöglichkeiten für Proben der Labors vor und kümmere mich um das Lager.
In erster Linie stellen wir hier antiretrovirale Medikamente zur Behandlung von HIV bzw. AIDS zur Verfügung. Die Prävalenz (Häufigkeit) von HIV in Malawi liegt bei ca. 14 %. Es ist dies die zweithöchste Rate weltweit nach Swasiland. Häufig sind unsere Patienten durch die Immunschwäche aufgrund einer HIV-Infektion von verschiedenen Begleiterkrankungen betroffen. Auch hierfür stellen wir ausgewählte Medikamente zur Verfügung.
Auf meinem Weg von und zur Arbeit begegnen mir offene, freundliche und sehr hilfsbereite Menschen. Ein Winken, erhobene Daumen und lächelnde Gesichter – als Neuankömmling spürt man die große Wertschätzung, die dir auch die lokalen Mitarbeiter entgegenbringen. Durch die langjährige Präsenz in Malawi ist Ärzte ohne Grenzen in einem besonderen Maße geschätzt. Ich selbst habe schnell gelernt, wie wichtig die gute Zusammenarbeit mit den lokalen Mitarbeitern ist.
Besonders schätzen gelernt habe ich unseren Pharmacy Driver, der mir, wann immer wir unterwegs sind, viele nützliche Informationen über Land und Leute zukommen lässt. Außerdem verfügt er über einen erstaunlichen Orientierungssinn, in einem Land, in dem Straßenschilder und Kilometerangaben zur Ausnahme gehören. Mit unbeschreiblicher Sicherheit pilotiert er unseren Pick-Up über Straßen, staubige Sandpisten und steinige Feldwege, die teilweise für mich als Europäerin kaum als Verkehrswege erkennbar sind.
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