Das war mein erster Einsatz

Das war mein erster Einsatz
Kommentar von Sonja Schleser
27.10.2014

„Der erste Einsatz ist etwas ganz Besonderes“ – diese Worte habe ich schon von vielen internationalen KollegInnen zu hören bekommen. Von jenen mit viel Einsatzerfahrung und von jenen, die gerade frisch von ihrem ersten Einsatz heimkehren.

Nach drei Monaten Südsudan blicke ich zurück auf eine sehr spannende, interessante und vor allem lehrreiche Zeit. Die Erinnerungen, die bleiben werden?

  • Ziemlich sicher der Matsch, unser ständiger Wegbegleiter, egal wohin man geht oder woher man kommt. Den viel verwendeten Satz „Ich gehe mit meinen Gummistiefeln im Matsch“ in Arabisch werde ich noch länger gedanklich mit mir herumtragen.
  • Wahrscheinlich die Anstrengungen verbunden mit dem täglichen Alltag hier. Den Platz und die Zeit mit der großen Gruppe an KollegInnen so angenehm wie möglich zu gestalten und sich ständig Neues einfallen zu lassen, um sich so gut und oft wie möglich aus dieser Blase (zumindest gedanklich) auszuklinken.
  • Die ständige Anspannung vor dem, was vielleicht passieren wird, sobald der Regen für längere Zeit aussetzt.
  • Das ganz spezielle (und für Ärzte ohne Grenzen untypische) Setting, in einer Unterkunft der UNMISS einquartiert zu sein
  • Mitzuerleben, wie sich ein Notfall-Projekt immer mehr in Richtung eines regulären Projekts „verwandelt“ – mit dem Potenzial, jederzeit wieder ein Notfallprojekt zu werden.
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Mitte Oktober war es endlich soweit: Ärzte ohne Grenzen hat ein neues Krankenhaus im UNMISS Lager eröffnet. Gruppenfoto mit dem Team an „Community Health Workers“, bevor die PatientInnen übersiedelt wurden.

  • Vor allem aber bleiben die vielen, ganz besonderen Momente und Gespräche mit den Menschen hier, die die Zeit zu etwas Unvergesslichem machen.

„Besonders“ war der Einsatz also ganz bestimmt!

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Nach drei Monaten im Südsudan hat mir mein Team mir gesagt, ich solle meine europäischen Wurzeln kappen und eine von ihnen werden. So sieht das dann aus =)

Morgen Mittag geht es – inshallah – in die Hauptstadt Juba und ein paar Tage später nach Hause.

Am meisten freue ich mich auf ruhige Nächte und einen Bananen-Milchshake. Und darüber, meine Wohnung mit nur einem Menschen teilen zu müssen =)

Ich sage DANKE für alles!

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01.11.2014
19:47
magguieme

Und wie lautet der Gummistiefelsatz? :)

Ich wünsche eine gute Heimreise.

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