Ebola-Ausbruch: Ärzte ohne Grenzen bleibt wachsam

Zahl der Ebola-PatientInnen zurückgegangen - doch Ausbruch ist noch nicht vorüber

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02.05.2014
Eine Patientin wird gleich nach ihrer Ankunft in dem von Ärzte ohne Grenzen betreuten Ebola-Behandlungszentrum von einer Krankenschwester empfangen.
Amandine Colin/MSF
Conakry, Guinea, 01.04.2014: Eine Patientin wird gleich nach ihrer Ankunft in dem von Ärzte ohne Grenzen betreuten Ebola-Behandlungszentrum von einer Krankenschwester empfangen. Mit der Familie, die auf der anderen Seite der Absperrung steht, werden die Symptome der Frau besprochen.

In den vergangenen Tagen ist die Zahl der Ebola-PatientInnen in Guinea zurückgegangen. Dies trifft auf all diejenigen medizinischen Einrichtungen zu, die Ärzte ohne Grenzen zusammen mit den guineischen Behörden betreibt. Dennoch ist der Ebola-Ausbruch noch nicht vorüber, und ganze Teams bleiben vor Ort, falls wieder vermehrt Fälle auftreten.

“Wir bleiben wachsam und können zu diesem Zeitpunkt noch nicht sagen, dass der Ausbruch vorüber ist. Es werden immer noch neue Fälle bestätigt, und wir behandeln auch weiter Ebola-Patienten auf den Krankenstationen”, so Marc Poncin, Nothilfe-Koordinator für Ärzte ohne Grenzen in Guinea. “Außerdem müssen wir auch weiter Personen ausfindig machen, die mit Infizierten in Kontakt gekommen sind.”

Am 1. Mai befand sich ein Patient mit bestätigter Ebola-Infektion im Behandlungszentrum in der Hauptstadt Conakry, im Südosten des Landes waren es drei Patienten in Guéckédou, aber keiner mehr in Macenta.

 

Immer noch neue Fälle in Conakry und Guéckédou

 

„Wir sehen noch immer neue Fälle in Conakry und Guéckédou. Dort werden wir auch unsere Unterstützung für das guineische Gesundheitswesen in den kommenden Wochen konzentrieren“, erklärt Poncin.

Um den Ebola-Ausbruch unter Kontrolle zu bringen, muss man eng mit der heimischen Bevölkerung zusammenarbeiten - mitunter eine Herausforderung:  “Wir dürfen nicht vergessen, dass dies in Guinea eine völlig neue Krankheit ist. Es gibt nach wie vor große Ängste, und Ebola ist mit Stigmata versehen", sagt Armand Sprecher, medizinischer Koordinator und Ebola-Experte. „Wir verstehen diese Ängste. Ähnliches haben wir auch schon bei Ausbrüchen in anderen Ländern erlebt. Alle, die an der Bekämpfung der Epidemie beteiligt sind, müssen mehr dafür tun, dass die Bevölkerung gut informiert ist und unverzüglich medizinische Hilfe sucht.“

 

Liberia: Keine neuen Fälle seit mehr als drei Wochen

 

Ein Ebola-Ausbruch wird erst nach 42 Tagen ohne jeglichen neuen Fall offiziell für beendet erklärt. In Macenta werden die Teams von Ärzte ohne Grenzen und den guineischen Gesundheitsbehörden auf Abruf bereitgehalten. Sie beobachten die Lage und nehmen ihre Arbeit wieder auf, falls neue Fälle auftreten. In Liberia sind seit mehr als drei Wochen keine neuen Fälle mehr aufgetreten. Auch hier bleiben die Teams vor Ort, um die liberianischen Kliniken bei Bedarf zu unterstützen.

Laut des guineischen Gesundheitsministeriums wurden seit Beginn des Ebola-Ausbruchs 121 Fälle bestätigt, davon starben 74 Betroffene.

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