Die demokratische Republik Kongo ist ein in Zentralafrika gelegenes Land mit einer Fläche von 2.345.000 Millionen Quadratkilometern und fast 96 Millionen Einwohnern.
Ärzte ohne Grenzen betreibt ein großes Projekt in der Demokratischen Republik Kongo mit einer Vielfalt von Hilfeleistungen, darunter Epidemienbekämpfung und -prävention und Unterstützung des lokalen Gesundheitssystems.
1981
Project start
113,4
Mio. EUR
Expenses
2670
Employees
Länder-Vergleich
Country comparison Austria & Demokratische Republik Kongo
Neben unsere Notfalleinsätze bieten wir weiterhin allgemeine und akute medizinische Hilfe in vielen Teilen des Landes an. Wir helfen unter anderem HIV und Tuberkulose Patient:innen, bei der Mutter-Kind Gesundheit und sexueller und reproduktiver Gesundheit.
Mangelernährung ist immer noch ein zentrales Gesundheitsthema in mehreren Teilen des Landes, weswegen wir Einsätze in Tshopo, South Kivu und Haut-Uélé starteten.
Wir behandeln weiterhin Überlebende von sexueller Gewalt, sowohl medizinisch als auch psychologisch, und setzten ein Projekt für Awareness Building gegenüber sexueller Gewalt in der Gesellschaft um.
Das Ausmaß unserer Aktivitäten in der Demokratischen Republik Kongo in 2022 spiegelt den enormen Bedarf für Hilfe im Land wider, wo über 26 Millionen Menschen dringend hilfsbedürftig sind. Mit 5.7 Millionen vertriebenen Menschen leben hier die meisten Geflüchteten Menschen auf dem afrikanischen Kontinent.
Aktuelle Hilfe in der Demokratischen Republik Kongo
Ärzte ohne Grenzen führt groß angelegte Projekte in der Demokratischen Republik Kongo durch, um den verheerenden Auswirkungen von Gewalt und anderen Gesundheitsnotfällen wie Krankheitsausbrüchen und Mangelernährung entgegenzuwirken.
Die humanitäre Lage in der Demokratischen Republik Kongo verschlechterte sich im vergangenen Jahr weiterhin, hauptsächlich aufgrund erhöhter bewaffneter Gewalt, insbesondere dem Wiederauftreten der bewaffneten Gruppe M23 in Nord-Kivu. Die Eskalation des Konflikts und der Unsicherheit zwang fast 600.000 Menschen zur Flucht aus ihren Häusern, in einer Provinz, in der bereits 1,9 Millionen Menschen vertrieben worden waren.
Reaktion auf Gewalt
Das ganze Jahr über konzentrierte sich die Kämpfe im Gebiet Rutshuru. Während die meisten humanitären Organisationen die Gegend verließen, unterstützte Ärzte ohne Grenzen weiter Gesundheitseinrichtungen in Rutshuru, Binza, Kibirizi und Bambo bei der Intensivpflege, Chirurgie, therapeutischen Ernährung und Behandlung von Überlebenden sexueller Gewalt. Darüber hinaus richteten wir Notfallmaßnahmen für vertriebene Gruppen ein. Unsere Teams versorgten die Menschen in mobilen Kliniken und unterstützten die Grundversorgung in Gesundheitszentren in der Nähe von Vertriebenenlagern. Wir bauten Latrinen und verteilten Wasser und Hilfsgüter wie Hygiene- und Kochsets.
Aufgrund der Gewalt in Rutshuru flohen Zehntausende von Menschen ins benachbarte Gebiet Nyiragongo, in der Nähe von Goma, wo sie sich in informellen Siedlungen versammelten, die völlig ohne grundlegende Dienstleistungen wie Unterkunft, Gesundheitsversorgung, Nahrung und Wasser waren. Ärzte ohne Grenzen war eine der ersten Organisationen, die einen Notfalleinsatz in den Siedlungen in Munigi und Kanyaruchinya startete. Unsere Teams boten allgemeine medizinische Versorgung, Behandlung für Opfer sexueller Gewalt, Überweisungen an Krankenhäuser in Goma und sicheres Trinkwasser an und riefen zu mehr Hilfe für die Region auf.

Einsatz gegen Epidemien
Als im August die ersten Verdachtsfälle von Cholera gemeldet wurden, organisierten wir eine orale Impfkampagne. Im Oktober kam es jedoch mit der Intensivierung der Kämpfe im Gebiet Rutshuru zu einem massiven Zustrom von Neuankömmlingen, und ein Choleraausbruch konnte nicht verhindert werden. Wochenlang waren unsere Teams die einzigen Gesundheitsdienstleister, die auf diese Notlage reagierten, indem sie spezielle Behandlungszentren einrichteten.
Die Gewalt beschränkte sich keineswegs auf die direkt von der Wiedererstarkung der M23 betroffenen Gebiete. In anderen Gebieten von Nord-Kivu, wie Masisi, brach Konflikt aus, und gezielte Angriffe gegen die Zivilbevölkerung in der Provinz Ituri setzten sich unvermindert fort. Obwohl die fehlenden Sicherheitsgarantien für unsere Teams uns zwangen, unsere Projekte in Nizi und Bambu im Gebiet Djugu zu schließen, führten wir unsere Aktivitäten in und um Drodro fort und behandelten Opfer von Gewalt und boten Zugang zur Grundversorgung sowie Wasser- und Sanitäranlagen für Vertriebene und Gastgemeinschaften.
An anderen Orten in der Demokratischen Republik Kongo unterstützten unsere Teams Menschen, die von Gewaltausbrüchen im Gebiet Tshikula (Kasaï Central) sowie in den Provinzen Mai-Ndombe und Kwilu betroffen waren, wo ein interkommunaler Konflikt über Land schnell außer Kontrolle geriet. Hier organisierten unsere Teams Hunderte von ambulanten Sprechstunden und überwiesen schwer Verletzte in die Hauptstadt Kinshasa.
Während das Wiederauftreten der M23 im Jahr 2022 im Mittelpunkt der öffentlichen Aufmerksamkeit für die Demokratische Republik Kongo stand, war eine weitere unterberichtete Gesundheitskrise erneut ein Hauptgrund für die Notfallinterventionen von Ärzte ohne Grenzen: ein neuer, landesweiter Ausbruch von Masernfällen. Masern erreichten in fast der Hälfte der Gesundheitszonen der Demokratischen Republik Kongo epidemische Ausmaße, mit knapp 150.000 offiziell gemeldeten Fällen und 1.800 Todesfällen.
Unsere Teams führten im Land 45 spezifische Einsätze gegen Masern durch und setzten gleichzeitig unsere üblichen Immunisierungs- und Betreuungsaktivitäten in unseren regulären Projekten fort. Im Laufe des Jahres haben wir über zwei Millionen Kinder gegen Masern geimpft.
Wir reagierten auch auf andere Krankheitsausbrüche im Laufe des Jahres, darunter Cholera in den Provinzen Nord-Kivu, Süd-Kivu und Kasai Oriental, wo wir Patienten behandelten und durch orale Choleraimpfungen Zehntausende von Menschen schützten. Wir unterstützten auch das Gesundheitsministerium bei der Bekämpfung eines Meningitisausbruchs in Haut-Uélé und bei zwei Ebola-Ausbrüchen in den Provinzen Equateur und Nord-Kivu.
Allgemeine medizinische Hilfe
2.116.500
ambulante Sprechstunden
2.143.600
Masernimpfungen
757.800
Malariabehandlungen