Pakistan: Wir verurteilen den Angriff auf Mitarbeiter einer Impfkampagne

21.12.2012
Medizinische Einrichtungen müssen respektiert werden.

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Wien, 21. Dezember 2012. Aufgrund der Angriffe auf medizinisches Personal in Pakistan riskieren Patienten und Personal derzeit ihr Leben, wenn sie sich behandeln lassen bzw. medizinische Versorgung leisten - unabhängig davon, wer für die jüngste Eskalation der Gewalt gegen Gesundheitspersonal in Pakistan verantwortlich ist, erklärt die internationale medizinische Hilfsorganisation Ärzte ohne Grenzen/Médecins sans Frontières (MSF).

Als medizinische Hilfsorganisation, die seit 1986 in Pakistan tätig ist und im ganzen Land Hilfsprojekte betreibt, verurteilt Ärzte ohne Grenzen die Angriffe auf medizinisches Personal und wiederholt nachhaltig seine Forderung nach vollständigem Respekt vor medizinischen Einsätzen durch Gewährleistung von Sicherheit für Patienten, Gesundheitspersonal und medizinische Einrichtungen.

„Ein Krankenhaus oder eine Impfstation muss ein sicherer Ort sein, wo Mediziner ihre Arbeit tun und Patienten die dringend benötigte Hilfe erhalten können" erklärt Arjan Hehenkamp, Geschäftsführer von Ärzte ohne Grenzen Holland. „Wir rufen alle Akteure auf, den Respekt vor der medizinischen Handlung wiederherzustellen."

Unparteiische Hilfe für jeden, der sie benötigt

Akzeptanz von allen Gemeinschaften und politischen und militärischen Gruppen ist die einzige Möglichkeit für medizinische Organisationen, einschließlich Ärzte ohne Grenzen, in Pakistan zu arbeiten. Diese Akzeptanz basiert auf der Tatsache, dass medizinische Hilfe ein einziges Ziel hat: Die Leistung unparteiischer Hilfe für jeden, der sie benötigt, ausgehend von nur diesem Bedarf.

Im letzten Jahr wurde die bereits schwache Wahrnehmung und Akzeptanz von Impfkampagnen in Pakistan durch den mutmaßlichen Missbrauch medizinischer Handlungen durch die CIA, in ihrem Bestreben, Informationen zu sammeln, die zur Tötung von Osama Bin Laden führten, weiter unterminiert.

Ärzte ohne Grenzen führt im Land trotz des großen Bedarfs keine Massenimpfungen durch.

„Die Realität sieht so aus, dass wir in unseren Einrichtungen Menschen behandeln, die an vermeidbaren Krankheiten leiden" erklärt Hehenkamp. „Ein Teil der Lösung dieses Problems ist die Durchführung von Massenimpfungen, aber wir können dies angesichts dieses tödlichen Klimas von Misstrauen derzeit nicht ins Auge fassen"

Ärzte ohne Grenzen arbeitet seit 1986 in Pakistan für die pakistanische Bevölkerung und für afghanische Flüchtlinge – für Opfer bewaffneter Konflikte, Naturkatastrophen oder Menschen, die keinen Zugang zu medizinischer Versorgung haben. Die Teams von Ärzte ohne Grenzen leisten derzeit in Kurram Agency in den föderal regierten Stammesgebieten, in Khyber Pkathtunkhwa in Belutschistan und in der Provinz Sindh medizinische Hilfe.

Ärzte ohne Grenzen nimmt für seine Arbeit in Pakistan nur private Spenden von Privatpersonen auf der ganzen Welt an und akzeptiert keine Regierungsgelder oder Gelder von Agenturen und militärischen oder politischen Gruppierungen.