Exodus: Ärzte ohne Grenzen veröffentlicht Web-Doku zu Flucht und Migration

Einblick in die Situation von Menschen, die vor Gewalt fliehen mussten
17.12.2014
Drei Frauen tragen Wasser im Vertriebenenlager in Melut.
Anna Surinyach/MSF
Melut, Südsudan, 28.02.2014: Drei Frauen im Vertriebenenlager in Melut tragen Wasserkanister. Ende 2013 brach im Südsudan ein Konflikt aus, der 1,7 Millionen Menschen zur Flucht zwang. Das jüngste Land auf dem Globus durchlebt eine humanitäre Katastrophe.

Barcelona/Wien, am 17. Dezember 2014 – Die internationale Hilfsorganisation Ärzte ohne Grenzen/Médecins Sans Frontières (MSF) hat unter exodus.msf.org eine Web-Dokumentation veröffentlicht, die das Leid von Menschen thematisiert, die vor Gewalt fliehen mussten. Wo auch immer Flüchtlinge, Vertriebene und Migranten Schutz suchen – sie sind stets auf Hilfe angewiesen. Die Web-Dokumentation „Exodus“ gibt Einblick in ihre Situation und macht die Problematik einer breiten Öffentlichkeit zugänglich.

Erstmals seit dem Zweiten Weltkrieg hat die Zahl der Personen auf der Flucht die 50-Millionen-Marke überschritten, berichtet die UNHCR, die Flüchtlingsagentur der Vereinten Nationen. Dazu gehören auch viele Patienten von Ärzte ohne Grenzen – ob sie nun in einem Zelt in einem Flüchtlingslager leben, in einem halbfertigen Gebäude Schutz suchen oder im Freien ausharren.

„Menschen, die vor Gewalt geflohen sind, haben vieles erlebt. Doch eine Sache haben sie alle gemeinsam: Sie haben in einem Umfeld gelebt, das von Grausamkeit und Brutalität geprägt war“, sagt Joan Tubau, Geschäftsführer der Einsatzzentrale von Ärzte ohne Grenzen in Barcelona.

Drei Kontexte: Syrien, Südsudan, Mexiko

"Exodus“ thematisiert drei unterschiedliche Kontexte: Den Krieg in Syrien, der drei Millionen Menschen dazu veranlasst hat, ihre Heimat zu verlassen; den Konflikt im Südsudan, der katastrophale Auswirkungen auf eine Bevölkerung hat, die sich ohnehin bereits in einer humanitären Krise befindet; und Migranten aus Lateinamerika, die vor den gewalttätigen Gangs in ihrer Heimat in Richtung USA fliehen – und unterwegs mit noch mehr Gewalt konfrontiert werden.

Anhand dieser drei Kontexte zeigt die Web-Doku in Wort, Bild und mithilfe von Videos, in welcher Notlage Menschen sind, die vor Gewalt fliehen müssen. Auch wenn es sich um sehr unterschiedliche politische Situationen handelt, liegen die Parallelen auf der Hand. Tubau: „Flüchtlinge, intern Vertriebene, Zwangsmigration… Wir verwenden all diese Begriffe; doch man kann das Leid von Menschen, die vor Gewalt fliehen, nicht kategorisieren. Der rechtliche Status dieser Menschen macht keinen Unterschied; sie fliehen vor Krieg und Gewalt, werden aber allzu oft im Stich gelassen.“

Link zur Web-Dokumentation Exodus: exodus.msf.org/de