Vier chirurgische Teams von Ärzte ohne Grenzen in drei Krankenhäusern im Einsatz

15.05.2018
"Unsere Teams haben gestern über dreißig Operationen durchgeführt, manchmal waren zwei oder drei Patienten gleichzeitig im Operationssaal und lagen auch in den Gängen."
The "March of Return"
Aurelie Baumel/MSF
Two surgeries going on in one OT in Al-Aqsa hospital.

„Unsere medizinischen Teams arbeiten seit dem ersten April rund um die Uhr. Sie leisten chirurgische und postoperative Hilfe für verletzte Männer, Frauen und Kinder. Die Zahl der Toten, die von den Gesundheitsbehörden in Gazastreifen allein gestern bekannt gegeben wurden, ist erschütternd: 55 Tote und 2271 Verwundete, darunter 1359 Personen, die durch Schüsse verletzt wurden. In einem der Krankenhäuser, in denen wir tätig sind, ist die Situation ähnlich chaotisch wie nach den Bombardierungen während des Krieges 2014, als ein massiver Andrang von Verletzten innerhalb weniger Stunden das medizinische Personal überwältigte. Unsere Teams haben gestern über dreißig Operationen durchgeführt, manchmal waren zwei oder drei Patienten gleichzeitig im Operationssaal und lagen auch in den Gängen. Der Großteil der Verwundeten wird lebenslang an den Folgen der Verletzungen leiden.

Es wurden weitere Demonstrationen angekündigt. Wir fordern die israelische Armee auf, diese unverhältnismäßige Gewalt  einzustellen.“

Marie-Elisabeth Ingres, Ärzte ohne Grenzen/Médecins Sans Frontières (MSF)
Palästinensische Autonomiegebiete

Ärzte ohne Grenzen hat derzeit vier chirurgische Teams in drei Krankenhäusern im Gaza im Einsatz. Zwei Teams im Spital Al-Aqsa in Deir Al-Balah, eines im Al-Awda-Krankenhaus in Beit Lahya und eines in An-Najah-Krankenhaus in Rafah. Außerdem wurden medizinische Hilfsmittel an zwei Krankenhäuser gespendet. Ärzte ohne Grenzen betreibt auch weiterhin vier Kliniken für postoperative Behandlung, wo Verwundete nachversorgt werden.