05.12.2023
Die Schuhmanufaktur Ludwig Reiter hat einen „Einsatz-tauglichen“ Sneaker entwickelt und spendet 50 Prozent der Verkaufserlöse an Ärzte ohne Grenzen. Warum? Das erzählt Geschäftsführer Till Reiter im Interview.

Weiß, elegant und unheimlich bequem – eine der beliebtesten Produkte von Ludwig Reiter strahlt in einem neuen, besonderen Design: Der Sneaker steht ganz im Zeichen von Ärzte ohne Grenzen. Mit seinen rot-weißen Schuhbändern und den reflektierenden Streifen ist der Schuh nicht nur schön, sondern hat auch große Wirkung. Denn 50 Prozent der Verkaufserlöse werden an unsere weltweiten Einsätze gespendet. Die Motivation dahinter? 

Wir haben Till Reiter, den Geschäftsführer in vierter Generation von Ludwig Reiter, gefragt.
 

Was ist das Besondere an dem Ärzte ohne Grenzen Sneaker?

Unsere Sportschuhe unterscheiden sich von dem meisten anderen Sneakers am Markt durch hochwertiges Material und die Verarbeitung in Mitteleuropa.

Der Ärzte ohne Grenzen Schuh im Besonderen hat darüber hinaus, abgesehen von der speziell auf die Organisation abgestimmten Farbgebung, fluoreszierende Elemente an den Seiten und an der Ferse, um ihn auch unter schlechten Sichtverhältnissen „Einsatz-tauglich“ zu machen.
 

Ludwig Reiter und Ärzte ohne Grenzen - wie passt das zusammen?

Dazu müssen Sie wissen, dass der Ärzte ohne Grenzen Sneaker eine Vorgeschichte hat: die Ärzte ohne Grenzen Tasche. Wir hatten schon lange den Wunsch die Organisation zu unterstützen – und zwar ohne vorhandenes Sponsoring-Budget. Ähnliche Kooperationen haben wir schon lange mit Theater- und Opernhäusern: Wir unterstützen sie mit Schuhen und anderen Requisiten. So ist die Idee der Ärzte ohne Grenzen Tasche entstanden: eine Reisetasche, die speziell für die Anforderungen eines Hilfseinsatzes konstruiert ist. 

Nachdem innerhalb der Organisation der Bedarf für die Serienproduktion zu gering ist, haben wir uns entschlossen, einen großen Teil der Auflage Unterstützer:innen und Fans der Organisation anzubieten und einen Teil des Erlöses wiederum an Ärzte ohne Grenzen zu spenden.

Diese Tasche und das damit erzielte Spendenaufkommen war ein großer Erfolg. Deswegen haben wir uns entschlossen, an diesen mit einem weiteren Produkt anzuknüpfen: Den Ärzte ohne Grenzen Sneaker. 
 

Was sagen Kund:innen des Ärzte ohne Grenzen Sneakers?

Von unseren Kund:innen bekommen wir viel Lob - sowohl für das Produkt, als auch für die Art des Projektes. Wir stellen auch fest, dass unsere Kooperation mit Ärzte ohne Grenzen weitaus besser ankommt, als ähnliche Projekte, die wir mit anderen Organisationen versucht haben. 

Das freut uns vor allem deshalb, weil wir die Prinzipien von Ärzte ohne Grenzen großartig finden und sehr schätzen, was die Organisation leistet.

Ärzte ohne Grenzen Sneaker von Ludwig Reiter
Ludwig Reiter
Einsatzleiter Marcus Bachmann trägt den Ärzte ohne Grenzen Sneaker während seines Einsatzes.

Was motiviert Sie, sich sozial zu engagieren?

Unser Engagement beruht auf der Auffassung, dass man dort einen Beitrag zum Gemeinwohl leisten sollte, wo die eigenen Möglichkeiten, die aller anderen übersteigen. Früher nannte man das „Leistungsfähigkeitsprinzip“, was unter manchen Sozialökonom:innen als notwendige Ergänzung zum „Leistungsprinzip“ angesehen wird, um letzteres sozial akzeptabel zu machen.

Was würden Sie anderen Unternehmen raten, die sich ebenfalls engagieren wollen?

Denken Sie darüber nach, was Sie besonders gut können und wo Ihre Stärken sind und bieten Sie das dann Hilfsorganisationen an. Damit erreicht man mehr als mit per Gießkanne verteilter Spenden, und irgendwie will jede:r helfen. 

Letztlich will doch auch jede:r Wirtschaftsreibende die Welt besser machen, nicht nur mit seinen:ihren Erzeugnissen und Leistungen, sondern auch mit seinem:ihrem Verhalten in der Gesellschaft.

Wollen Sie sich mit Ihrem Unternehmen ebenfalls engagieren?

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