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Ärzte ohne Grenzen kämpft gegen Lungenpest
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Ärzte ohne Grenzen hat am 18. Oktober einen Einsatz zur Bekämpfung von Lungenpest in der Stadt Tamatave an der Ostküste von Madagaskar gestartet. Die Teams unterstützen die lokalen Gesundheitsbehörden in der Behandlung von Patienten und Patientinnen in einer Spezialklinik. Bei schneller Therapie ist Lungenpest heilbar.
„Pest ist verständlicherweise eine angsteinflößende Krankheit. Eine schnelle Reaktion kann jedoch die Todesrate drastisch senken und den Ausbruch beenden“, sagt Luca Fontana, Spezialist für Wasser und Hygiene von Ärzte ohne Grenzen. „Lungenpest ist behandelbar und Patienten und Patientinnen haben eine hundertprozentige Heilungschance, wenn die Behandlung umgehend erfolgt. Außerdem können gefährdete Menschen prophylaktisch Medikamente einnehmen, um nicht zu erkranken. Ärzte ohne Grenzen hat daher die Arbeit mit ganz konkreten Maßnahmen in Tamatave begonnen.“
Das medizinische Personal von Ärzte ohne Grenzen arbeitet gemeinsam mit den Mitarbeitern vom Gesundheitsministerium Madagaskars, um bereits erkrankte Patienten und Patientinnen im Pest-Behandlungszentrum effektiv zu versorgen. Die spezialisierte Klinik wurde Anfang der Woche außerhalb des Krankenhauses der Stadt von internationalen Organisationen, darunter auch Ärzte ohne Grenzen, aufgebaut.
Ausbreitung vermeiden
Neben der Behandlung von Patienten und Patientinnen unterstützt Ärzte ohne Grenzen die lokalen Behörden auch in der Verbesserung des Triage-Systems, um an Pest Erkrankte schneller zu identifizieren und zu isolieren. Außerdem koordinieren Teams das Rettungswesen der Stadt Tamatave. Wasser- und Hygienespezialisten von Ärzte ohne Grenzen arbeiten Hand in Hand mit lokalen Kollegen und Kolleginnen, um Protokolle für Hygiene- und Desinfektionsmaßnahmen in den Krankenhäusern und den Gemeinschaften umzusetzen, damit die Ausbreitung der Pest eingedämmt wird.
Rund 300.000 Menschen leben in der Hafenstadt Tamatave (auch bekannt unter dem Namen Toamasina). Hier ist Lungenpest mit 261 registrierten Patienten und Patientinnen am weitesten verbreitet. Zehn Menschen sind seit Beginn des Ausbruchs daran gestorben.
Zwischen 1. August und 17. Oktober sind laut offiziellen Angaben landesweit 1032 Pest-Kranke in Madagaskar registriert worden, davon 695 Patienten und Patientinnen mit Lungenpest, der Rest mit Beulenpest. 89 Menschen sind bisher gestorben.