Syrien: Opfer von Chan Schaichun zeigen Symptome wie nach Kontakt mit chemischen Stoffen

05.04.2017
Ein medizinisches Team hat die Notaufnahme des Bab Al Hawa-Krankenhauses in der Provinz Idlib bei der Versorgung von Patienten unterstützt und bestätigt, dass Patienten Symptome aufweisen, die jenen entsprechen, die Menschen nach Kontakt mit einem neurotoxischen Mittel wie Sarin-Gas haben.

Ein medizinisches Team von Ärzte ohne Grenzen/Médecins Sans Frontières (MSF) hat am 4. April die Notaufnahme des Bab Al Hawa-Krankenhauses in der syrischen Provinz Idlib bei der Versorgung von Patienten unterstützt. Das Team bestätigt, dass Patienten Symptome aufweisen, die jenen entsprechen, die Menschen nach Kontakt mit einem neurotoxischen Mittel wie Sarin-Gas haben.

Einige Opfer des Angriffs auf die Stadt Chan Schaichun wurden in das Krankenhaus Bab Al Hawa gebracht, das sich 100 Kilometer nördlich in der Nähe der türkischen Grenze befindet. Acht Patienten zeigten Symptome, wie verengte Pupillen, Muskelkrämpfe und unkontrollierten Stuhlgang. Diese Symptome entsprechen denen, die Menschen nach Kontakt mit einem neurotoxischen Mittel wie Sarin-Gas oder ähnlichen Stoffen zeigen. Das Team von Ärzte ohne Grenzen stellte Medikamente und Gegenmittel zur Behandlung der Patienten zur Verfügung sowie Schutzkleidung für das medizinische Personal in der Notaufnahme des Krankenhauses.

Berichte deuten auf mindestens zwei verschiedene chemische Stoffe hin

Medizinische Teams von Ärzte ohne Grenzen konnten auch weitere Krankenhäuser besuchen, in denen Opfer des Angriffs auf Chan Schaichun behandelt wurden. Wie sie berichteten, rochen diese Patienten nach Chlor, was nahelegt, dass sie Chlorgas ausgesetzt waren.

Diese Berichte deuten stark darauf hin, dass die Opfer des Angriffs auf Chan Schaichun mindestens zwei verschiedenen chemischen Stoffen ausgesetzt waren.

Ärzte ohne Grenzen betreibt vier medizinische Einrichtungen im Norden Syriens und unterstützt mehr als 150 medizinische Einrichtungen im ganzen Land.