Ebola im Kongo: Dritte Provinz von Ausbruch betroffen

29.08.2019
Ein Jahr nach dem größten Ebola-Ausbruch in der Demokratischen Republik Kongo ist die Epidemie immer noch nicht unter Kontrolle. Die Bilanz ist erschreckend: Mehr als 2.500 Menschen haben sich mit dem Virus infiziert, mehr als 1.600 Menschen sind bereits gestorben.

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MSF supports the Ebola Transit Center in Bunia
Pablo Garrigos/MSF
Medical and hygienist staff get dressed with the PPE to get into the high risk zone of the Ebola Transit Center in Bunia

Ein Jahr nach dem größten Ebola-Ausbruch in der Demokratischen Republik Kongo ist die Epidemie immer noch nicht unter Kontrolle. Die Bilanz ist erschreckend: Mehr als  2.970 Menschen haben sich mit dem Virus infiziert, mehr als 1.985 sind daran verstorben.

Seit Ausbruch der Ebola-Epidemie am 1. August 2018 erkrankten Menschen in verschiedenen Teilen der Provinzen Nord-Kivu und Ituri. Nun sind Ebola-Fälle auch aus Süd-Kivu bestätigt worden. Insgesamt haben sich damit mehr als 2.970 Menschen mit dem Virus infiziert, mehr als 1.985 sind daran verstorben. Die Zahl der wöchentlich neu gemeldeten Ebola-Fälle ist nach wie vor konstant hoch.

Das Auftreten von Ebola in der Provinz Süd-Kivu zeigt, dass die Epidemie trotz wirksamer Impfstoffe und vielversprechender Medikamente noch nicht unter Kontrolle ist. Unsere Teams sind in Süd-Kivu in den Städten Bukavu und Tchowe im Einsatz. Weiterhin sind wir in mehreren Projekten in Nord-Kivu und Ituri aktiv. Häufig entlasten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von Ärzte ohne Grenzen mit ihrer Arbeit das reguläre Gesundheitssystem. Aber auch Aufgaben zur Infektionsprävention und Aufklärung werden von uns übernommen sowie die aktive Behandlung von Ebola-Betroffenen, wie zum Beispiel im Norden der Millionenstadt Goma in Munigi.

Die Bevölkerung kämpf derzeit mit einer Vierfachkrise

Ebola ist nur eine Krise von vielen - in der Provinz Ituri sind aktuell Hunderttausende gefährdet. „Leider ist es nicht das erste Mal, dass der Bedarf an humanitärer Hilfe im Land riesengroß ist", erklärt der Einsatzleiter Dr. Moussa Ousman. Aber das gleichzeitige Auftreten von Gewaltausbrüchen und Vertreibungen, einer Ebola-Epidemie sowie einem Anstieg von Malaria- und Masern-Fällen stellt Helferinnen und Helfer vor extreme Herausforderungen.

Für viele Menschen ist die Hauptsorge daher nicht Ebola, sondern eine von vielen. Daher ist es wichtig, Maßnahmen gegen die Epidemie in das bestehende Gesundheitssystem zu integrieren.

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Vertrauen für Ebola-Einsatz stärken

Nach gewaltsamen Angriffen mussten wir unsere Aktivitäten in unseren Ebola-Behandlungszentren einstellen. Im Fokus steht insbesondere die Gewinnung von Vertrauen und Akzeptanz in der Bevölkerung. Spezielle Teams aus Gemeinde-, Gesundheits- und Hygieneberatern besuchen die Menschen in ihren Wohnorten, um über das Virus aufzuklären und um für die notwendigen Maßnahmen im Kampf gegen Ebola zu sensibilisieren.

Die notwendigen Maßnahmen von Kontaktverfolgung, Impfungen, Isolierung Betroffener lösen häufig Besorgnis und Ablehnung bei den Menschen aus.

„Ebola ist eine schreckliche Krankheit, die Angst auslöst und zur Isolation von Patienten und Patientinnen, ihren Familien und Gesundheitspersonal führt“, sagt Joanne Liu, unsere internationale Präsidentin.

„Der Umgang mit Ebola muss patientenzentriert und auf die Gemeinschaften zugeschnitten sein. Kranke müssen als Menschen behandelt werden und nicht als eine Art biologische Gefährdung.“

Bitte spenden Sie für unsere Nothilfe