Mali: Eine Tote und zehn Verletzte nach Luftangriff

23.02.2012
Vor allem Kinder und Frauen unter den Verwundeten
Mali MSF35608
Jean-Michel Van Laere
24.02.2012

Bamako/Wien, 24. Februar 2012. Die Armee Malis hat am Mittwoch ein Lager der Volksgruppe der Tuareg im Norden des Landes aus der Luft angegriffen. Mitarbeiter von Ärzte ohne Grenzen/Médecins Sans Frontières (MSF) und von staatlichen Gesundheitseinrichtungen haben 11 Verletzte behandelt, fast ausschließlich Frauen und Kinder. Ein junges Mädchen starb an ihren Verletzungen. Ärzte ohne Grenzen appelliert an alle Konfliktparteien, sicherzustellen, dass keine Zivilisten angegriffen werden.

Das Lager Ag Haross Kayone befindet sich etwa 20 Kilometer von der Stadt Kidal entfernt. Etwa 20 Familien aus der Stadt waren vor dem Konflikt zwischen der malischen Armee und der Tuareg-Rebellengruppe MNLA hierher geflohen. Der Konflikt dauert seit mehr als einem Monat an. 

Gegen 16 Uhr wurde das Lager durch Schüsse aus einem Helikopter getroffen. Elf Menschen wurden verletzt, drei von ihnen schwer. Neun von ihnen waren Frauen und Kinder. Teams von Ärzte ohne Grenzen und das malische Gesundheitsministerium stellten eine Notfallversorgung zur Verfügung und überwiesen zwei der Verletzten in das Krankenhaus in Kidal. 

„Wir fordern alle Konfliktparteien auf, sich mit der Ausübung von Gewalt zurückzuhalten und zwischen Konfliktteilnehmern und Zivilisten zu unterscheiden", erklärt Michel Olivier Lacharité, Programm-Manager von Ärzte ohne Grenzen für Mali. 

Teams von Ärzte ohne Grenzen sind im Norden von Mali im Einsatz und leisten seit der vergangenen Woche Erste Hilfe für die Menschen, die durch die Kämpfe vertrieben wurden. Die Organisation arbeitet bereits seit dem Jahr 2009 in der Region Sikasso im Süden des Landes. Im Jahr 2011 behandelte Ärzte ohne Grenzen in pädiatrischen Einrichtungen und Ernährungszentren mehr als 85.000 Kinder.

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