Gesundheit in Europa: Quo vadis?

Mit welchen Herausforderungen sind europäische Gesundheitssysteme angesichts der aktuellen Flüchtlingskrise konfrontiert? Der Abschlussbericht des „European Health Forum Gastein“.
Kommentar von
28.10.2015

Mit welchen Herausforderungen sind europäische Gesundheitssysteme angesichts der aktuellen Flüchtlingskrise konfrontiert? Diese Frage diskutierten internationale ExpertInnen sowie VertreterInnen aus Politik und Wissenschaft beim 18. „European Health Forum Gastein“. Der finale Bericht fasst nun die Ergebnisse der Fachkonferenz zusammen.

Das ist keine Flüchtlingskrise!

Die humanitäre Krise im Mittelmeer stellt die europäischen Länder weiterhin vor zahlreiche Herausforderungen. Doch es handelt sich hier nicht um eine Flüchtlingskrise, sondern eine Krise der Aufnahmekapazitäten. Bevölkerungsbewegungen und eine erhöhte Mobilität ist nicht ein neues Phänomen, sondern vielmehr die Norm in unserer immer stärker globalisierten Welt. Diese „Krise“ ist somit schlichtweg eine neue Realität, und tiefgreifende geopolitische Veränderungen in aller Welt werden dieses Phänomen aller Wahrscheinlichkeit noch weiter verschärfen.

Die Konsequenz daraus ist, dass die Europäische Union eine klarere, stärkere Führungsrolle in den betroffenen Regionen einnehmen muss. Die EU muss rasch eine umfassende, nachhaltige und vor allem gemeinsame Lösung für diese Krise entwickelt.

Zugang zum Gesundheitssystem muss gewährleistet werden

Neuankömmlinge aus unseren Gesellschaften auszuschließen, fordert einen hohen Preis: Zahlen belegen, dass es sich langfristig auszahlt, illegalen Migranten und Migrantinnen Zugang zu einer grundsätzlichen Gesundheitsversorgung zu gewährleisten. Wir wissen, dass sie Gesellschaften erneuern und den Arbeitsmarkt stärken – denn allein im Gesundheitswesen sind wir im Jahr 2020 mit einem Mangel an einer Million Fachkräften konfrontiert.

Zusammenfassend, kann sich Europa erfolgreich der Verantwortung einer Grundversorgung für Asyl- und Schutzsuchende stellen?

Ja, lautet die Antwort. Voraussetzung dafür ist jedoch ein solidarisches, engagiertes und koordiniertes Vorgehen aller Entscheidungsträger und eine adäquate Politik.

Lesen Sie hier den gesamten Abschlussbericht des European Health Forum Gastein:
KEY OUTCOMES OF THE EHFG 2015“ (PDF-Download)

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