Zyklon Mocha trifft Westen Myanmars

Im Bundesstaat Rakhine hat der Zyklon Mocha Mitte Mai 2023 große Zerstörungen angerichtet. Ein großer Teil der Infrastruktur wurde schwer beschädigt. Auch unsere mobilen Kliniken sind von dem verheerenden Sturm nicht verschont geblieben. Insbesondere die teils stark zerstörte Wasserinfrastruktur bereitet unseren Mitarbeiter:innen vor Ort große Sorgen. Ein Schwerpunkt liegt daher auf der Verteilung von sauberem Trinkwasser und Hygiene-Kits, um die Ausbreitung von wasserbedingten Krankheiten wie Cholera zu verhindern. 

Besonders betroffen sind tausende Rohingya, die in der Stadt Pauktaw in provisorischen Lagern leben. Der Zugang zu diesem Gebiet ist derzeit blockiert. Dies betrifft auch viele andere ländliche Regionen, die oft nur per Boot erreichbar sind. Wir fordern deshalb ein schnelles Verfahren für Einfuhr- und Reisegenehmigungen, damit unsere Mitarbeiter:innen die Hilfe dorthin bringen können, wo sie dringend benötigt wird.

Schwere Wirtschaftskrise

Seit der Machtübernahme des Militärs in Myanmar im Februar 2021 steht die Wirtschaft im Land vor dem Zusammenbruch. Die Entwertung der Währung Kyat lässt die Preise für wichtige Grundnahrungsmittel oder Benzin in die Höhe schießen. Auch die öffentliche Gesundheitsversorgung ist stark beeinträchtigt. Viele öffentliche Kliniken wurden geschlossen oder von der Armee besetzt. Unsere Teams haben kaum mehr die Chance, Patient:innen für spezialisierte Hilfe weiter zu überweisen. In der Region Tanintharyi wurden wir aufgefordert, unsere Arbeit zu beenden. Wir haben dort fast 20 Jahre gearbeitet und versorgen mehr als 2.160 Patient:innen mit HIV sowie Tuberkulose-Patient:innen.

Angriffe auf das Gesundheitspersonal, Einschränkungen der Versorgung

Auch medizinisches Personal ist Angriffen ausgesetzt. Mitarbeiter:innen von Einrichtungen, die wir unterstützt, berichten beispielsweise, dass Kolleg:innen festgenommen wurden. Wir haben das Militär dazu aufgerufen, solche Angriffe auf das Gesundheitspersonal zu unterlassen und dafür zu sorgen, dass die Zivilbevölkerung die Gesundheitsversorgung uneingeschränkt wahrnehmen kann. 

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1992

Beginn der Arbeit

15,8

Mio. EUR

Ausgaben (Vorjahr)

1165

Einsatz­kräfte

Länder-Vergleich

Ländervergleich Österreich & Myanmar

AT
MM
83.80
70.12

Lebens­erwartung Frauen

in Jahren

Quelle: WHO, data.worldbank.org

AT
MM
79.40
64.05

Lebens­erwartung Männer

in Jahren

Quelle: WHO, data.worldbank.org

AT
MM
3.00
35.80

Säuglings­sterblichkeit

je 1000 Geburten

Quelle: WHO, data.worldbank.org

AT
MM
5.20
0.68

Ärzt:innen

je 1000 Einwohner­:innen

Quelle: WHO, data.worldbank.org

Fokus auf Angehörige der Rohingya-Minderheit

Angehörige der muslimischen Rohingya-Minderheit werden seit Jahrzehnten im Bundesstaat Rakhine verfolgt und ihrer Rechte beraubt. Wir unterstützten die Menschen mit mobilen Kliniken und einem neuen Gesundheitszentrum im Vertriebenencamp Sin Tet Maw.

Bekämpfung von COVID-19 und HIV

Nach der Regierungsübernahme durch das Militär kollabierte das Gesundheitssystem im Land. Als im Juni 2021 Covid-19 ausbrach, eröffneten wir drei Covid-19-Behandlungszentren für Patient:innen mit moderaten und schweren Symptomen in der Hauptstadt Rangun und im Bundesstaat Kachin. Zudem begannen wir mit der Diagnose und Behandlung von HIV-Patient:innen in den Bundesstaaten Kachin und Shan sowie in der Region Tanintharyi. Wir setzten dabei die Behandlung von Tuberkulose und Hepatitis C fort.

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