Die aktuelle Situation in Myanmar
Seit der Machtübernahme des Militärs in Myanmar im Februar 2021 steht die Wirtschaft im Land vor dem Zusammenbruch. Die Entwertung der Währung Kyat lässt die Preise für wichtige Grundnahrungsmittel oder Benzin in die Höhe schießen. Auch die öffentliche Gesundheitsversorgung ist stark beeinträchtigt. Viele öffentliche Kliniken wurden geschlossen oder von der Armee besetzt. Unsere Teams haben kaum mehr die Chance, Patient:innen für spezialisierte Hilfe weiter zu überweisen. In der Region Tanintharyi wurden wir aufgefordert, unsere Arbeit zu beenden. Wir haben dort fast 20 Jahre gearbeitet und versorgen mehr als 2.160 Patient:innen mit HIV sowie Tuberkulose-Patient:innen.
Angriffe auf das Gesundheitspersonal, Einschränkungen der Versorgung
Auch medizinisches Personal ist Angriffen ausgesetzt. Mitarbeiter:innen von Einrichtungen, die wir unterstützt, berichten beispielsweise, dass Kolleg:innen festgenommen wurden. Wir haben das Militär dazu aufgerufen, solche Angriffe auf das Gesundheitspersonal zu unterlassen und dafür zu sorgen, dass die Zivilbevölkerung die Gesundheitsversorgung uneingeschränkt wahrnehmen kann.
1992
Beginn der Arbeit
15,8
Mio. EUR
Ausgaben (Vorjahr)
1165
Einsatzkräfte
Länder-Vergleich
Ländervergleich Österreich & Myanmar
Fokus auf Angehörige der Rohingya-Minderheit
Angehörige der muslimischen Rohingya-Minderheit werden seit Jahrzehnten im Bundesstaat Rakhine verfolgt und ihrer Rechte beraubt. Wir unterstützten die Menschen mit mobilen Kliniken und einem neuen Gesundheitszentrum im Vertriebenencamp Sin Tet Maw.
Bekämpfung von COVID-19 und HIV
Nach der Regierungsübernahme durch das Militär kollabierte das Gesundheitssystem im Land. Als im Juni 2021 Covid-19 ausbrach, eröffneten wir drei Covid-19-Behandlungszentren für Patient:innen mit moderaten und schweren Symptomen in der Hauptstadt Rangun und im Bundesstaat Kachin. Zudem begannen wir mit der Diagnose und Behandlung von HIV-Patient:innen in den Bundesstaaten Kachin und Shan sowie in der Region Tanintharyi. Wir setzten dabei die Behandlung von Tuberkulose und Hepatitis C fort.