Ärzte ohne Grenzen behandelt Opfer einer Gasexplosion in Kabul

05.07.2012
70 Personen zum Teil schwer verletzt

Nach einer schweren Gasexplosion in der Nähe des Ahmad Shah Baba-Krankenhauses erreichten 70 Verwundete die Teams von Ärzte ohne Grenzen.

Um 16 Uhr Ortszeit ereignete sich am 04. Juli 2012 eine Explosion in einem Flüssiggasspeicher in Paktia Kot im Osten Kabuls. Die Explosion verursachte einen schweren Brand bei dem viele Menschen verletzt wurden.

„Wir hörten die erste Explosion deutlich, und auch die darauf folgenden. Deswegen begannen wir sofort mit den Vorbereitungen für die Ankunft der ersten Patienten“, erzählt Jamale Chedrawi, Ärzte ohne Grenzen-Projektkoordinator im Ahmad Shah Baba-Krankenhaus. „Es ging alles sehr schnell als nur 20 Minuten nach der ersten Explosion sehr viele verwundete Menschen in das Krankenhaus strömten.“

Schwere Verbrennungen, Knochenbrüche

Insgesamt erreichten 70 Verletzte das Spital. Ein Patient war tot bei der Ankunft, während 32 an schweren Verbrennungen litten und in der Notaufnahme behandelt wurden. Manche Patienten hatten Knochenbrüche erlitten, da sie aus Gebäuden gesprungen waren, um dem Feuer zu entkommen.

Das medizinische Team von Ärzte ohne Grenzen arbeitete den ganzen Abend lang Seite an Seite mit dem medizinischen Personal des Krankenhauses, um die Patienten zu stabilisieren. Die meisten Personen wurden später an nahegelegene Spitäler, die auf die Behandlung von Brandopfer spezialisiert sind, überwiesen.

Ärzte ohne Grenzen arbeitet seit 2009 im Ahmad Shah Baba-Krankenhaus. Der Schwerpunkt liegt auf spezialisierter Behandlung von Menschen in Ostkabul, Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von Ärzte ohne Grenzen arbeiten in allen Abteilungen des Krankenhauses. In Afghanistan arbeiten Teams von Ärzte ohne Grenzen im Boost-Krankenhaus in Lashkar Gah, der Hauptstadt der Provinz Helmand. Im August 2011 eröffnete Ärzte ohne Grenzen außerdem ein chirurgisches Spital in Kundus im Norden des Landes, im März 2012 eine Geburtsklinik in der östlichen Provinz Khost. Ärzte ohne Grenzen finanziert die Arbeit in Afghanistan ausschließlich mit Privatspenden und akzeptiert dafür keinerlei staatliche Gelder.