Ärzte ohne Grenzen reagiert auf Malaria-Ausbruch in Griechenland

Umfassende Maßnahmen

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28.06.2012

Der Ausbruch von Malaria in Griechenland im Jahr 2011 nach fast 40-jähriger Abwesenheit der Krankheit hat zu einer umfassenden Reaktion der internationalen medizinischen Nothilfeorganisation Ärzte ohne Grenzen geführt. Nach dem Wiederauftreten dieser „vergessenen“ Krankheit in Griechenland unterstützt die Organisation das griechische Zentrum für Krankheitskontrolle und Prävention (kurz HCDCP) bei der Entwicklung eines nationalen Malaria-Plans, um rasch auf einen Ausbruch reagieren zu können. Zudem haben Teams von Ärzte ohne Grenzen in Sparta und Evros begonnen, in Zusammenarbeit mit dem HCDCP und den lokalen Behörden Hilfsprogramme umzusetzen, die auf Prävention, epidemiologische Kontrolle, Labor-Diagnose sowie die klinische Behandlung der Krankheit abzielen.

Ärzte ohne Grenzen ist seit Ende März 2012 durchgehend in der Gemeinde Evrotas (Lakonien/Peloponnes) präsent und stattet den Haushalten und Residenzen auf regelmäßiger Basis Besuche ab, um aktiv Malaria-Fälle zu identifizieren. „Seit Beginn des Einsatzes bis Ende Mai haben wir in der Bevölkerung  1.470 Fieber-Screenings und 38 Malaria-Schnell-Tests durchgeführt, auch unter Personen aus Ländern, in denen Malaria endemisch ist sowie Mitglieder der Roma-Community. Bisher haben wir zwei neue Fälle identifiziert“, berichtet Iro Evlampidou, Mediziner und Projektkoordinator von Ärzte ohne Grenzen. Das Team hat ebenfalls in 121 Fällen medizinische Basis-Behandlungen durchgeführt, wobei es vor allem um Atemwegsinfektionen, Hautkrankheiten und Muskelbeschwerden ging.

Gesundheitsberatungen und Aufklärung

Ärzte ohne Grenzen bietet auch gemeinsam mit dem HCDCP Gesundheitsberatungen an. Darin werden die lokalen Gemeinden auf Malaria aufmerksam gemacht, über die Krankheit informiert und darin geschult, Vorsichtsmaßnahmen zu treffen. Bisher haben 20 Sitzungen stattgefunden.

Um den Schutz der Bevölkerung vor Malaria zu stärken, plant Ärzte ohne Grenzen als nächstes die Verteilung von Moskito-Netzen und Insektenschutzmittel an besonders gefährdete Bevölkerungsgruppen. Die Organisation unterstützt zudem lokale Gesundheitseinrichtungen in der Diagnose von Malaria und stellt Schnell-Tests, Miskroskope und Trainings für lokales Gesundheitspersonal zur Verfügung.

Ärzte ohne Grenzen behandelt jährlich mehr als eine Million Menschen in 30 Ländern gegen Malaria. Ärzte ohne Grenzen hat in den vergangenen 22 Jahren immer wieder medizinische und humanitäre Unterstützung für Menschen in Griechenland geleistet, wenn dies notwendig war. 2012 hat die Organisation bereits auf die Notsituation von Obdachlosen reagiert und unterstützt neben dem Malaria-Programm in Süd-Griechenland auch Migranten und Flüchtlinge.