Kenia: Somalische Flüchtlinge kämpfen um ihr Überleben

05.08.2011
Eine Fotoreportage aus Dadaab
Dadaab, Kenia 2011
Brendan Bannon
Dadaab, Kenia, 22.07.2011: Somalische Flüchtlinge fliehen vor der Dürre und der Gewalt in das überfüllte Flüchtlingslager in Dadaab, Kenia, und tragen ihre kranken und unterernährten Kinder in ein Ernährungszentrum von Ärzte ohne Grenzen.

Täglich erreichen Flüchtlinge aus Somalia die bereits überfüllten Lager in Dadaab im Nordosten von Kenia. Sie fliehen vor dem Bürgerkrieg in Somalia und den verheerenden Folgen der andauernden Dürre. Alleine in der dritten Juliwoche kamen 5.117 neue Flüchlinge zu den Lagern und erhöhten somit die Gesamtzahl der Menschen in und um die Lager von Dadaab auf 387.893 Personen. Die drei Lager - Ifo, Hagadera und Dagahaley – waren ursprünglich dafür konzipiert insgesamt 90.000 Flüchtlinge aufzunehmen.

Die meisten Neuankömmlinge müssen sich außerhalb der Lager niederlassen, wo sie keine ausreichende Hilfe erhalten und nicht nur um eine offizielle Registrierung, sondern auch um den Zugang zu Wasser, Nahrung und Unterkunft kämpfen müssen. Ärzte ohne Grenzen bietet medizinische Hilfe und behandelt etwa 10.000 unterernährte Personen in und um die Lager in Dadaab.

Dadaab, Kenia 2011
Brendan Bannon
Dadaab, Kenia, 22.07.2011: Somalische Flüchtlinge fliehen vor der Dürre und der Gewalt in das überfüllte Flüchtlingslager in Dadaab, Kenia, und tragen ihre kranken und unterernährten Kinder in ein Ernährungszentrum von Ärzte ohne Grenzen.
Dadaab, Kenia 2011
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Dadaab, Kenia, 22.07.2011: Ein schwer mangelernährtes Kind bei der ärztlichen Untersuchung in Dagahaley, einem der drei Camps von Dadaab.
Dadaab, Kenia 2011
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Dadaab, Kenia, 21.07.2011: Die Lebensbedingungen außerhalb der Lager sind sehr hart. Die Neuankömmlinge leben in Behelfsunterkünften unter der gleißenden Sonne und haben kaum Zugang zu Trinkwasser.
Dadaab, Kenia 2011
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Dadaab, Kenia, 21.07.2011: Flüchtlinge aus Somalia warten auf ihre Lebensmittelkarten. Bis zur Registrierung erhalten sie Essensrationen für zwei Wochen, doch wegen des Zustroms von Flüchtlingen kann die Registrierung bis zu zwei Monate dauern.
Dadaab, Kenia 2011
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21.07.2011: Luana Lima, Ärztin bei Ärzte ohne Grenzen, bei der Patientenvisite im Krankenhaus in Dadaab.
Dadaab, Kenia 2011
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21.07.2011: Sharifa Iman Sugow, Mutter von sechs Kindern, ist zu Fuß aus Somalia gekommen. Ihr jüngstes Kind ist mangelernährt und wird im Krankenhaus von Ärzte ohne Grenzen behandelt.
Dadaab, Kenia 2011
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20.07.2011: Ein schwer mangelernährtes Kind ruht neben seiner Mutter im Krankenhaus der Ärzte ohne Grenzen in Dagahaley. Aufgrund des Bürgerkriegs und der Dürre in Somalia treffen zehntausende Flüchtlinge im überfüllten Lager ein. Besonders Kinder sind bei der Ankunft in den Lagern oft bereits schwer unterernährt.
Dadaab, Kenia 2011
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20.07.2011: Der Arm von dem Jungen wurde gebrochen als er im Feuergefecht von einer Kugel getroffen wurde. Bevor seine Familie mit ihm nach Kenia fliehen konnte, wurde er im Krankenhaus in Marere, Somalia, behandelt.
Dadaab, Kenia 2011
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21.07.2011: Mauro D'ascanio, Arzt von Ärzte ohne Grenzen, untersucht die Mutter eines mangelernährten Kindes. Sie ist an Masern erkrankt. Viele Somalier lebten als Nomaden und wurden deshalb während ihrer Kindheit nicht gegen Masern geimpft.
Dadaab, Kenia 2011
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Dadaab, Kenia, 21.07.2011: Mitarbeiter von Ärzte ohne Grenzen impfen junge somalische Flüchtlinge.
Dadaab, Kenia 2011
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21.07.2011: Ein schwer mangelernährtes Kind wird im Krankenhaus in Dagahaley mit einer Nasensonde versorgt. Teams von Ärzte ohne Grenzen führten in Dadaab Ernährungsuntersuchungen durch und fanden heraus, dass 37,7 Prozent der Kinder im Alter zwischen sechs Monaten und fünf Jahren an akuter Mangelernährung leiden und 43,3 Prozent der Kinder zwischen fünf und zehn Jahren unterernährt sind.
Dadaab, Kenia 2011
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19.07.2011: Ein Ambulanzwagen von Ärzte ohne Grenzen erreicht die Empfangszone in Dadaab um Patienten, die eine dringende ärztliche Versorgung benötigen, abzuholen. Viele Flüchtlinge aus Somalia, vor allem Kinder, kommen stark unterernährt bei den Lagern an; einige überleben den Marsch nicht.
Dadaab, Kenia 2011
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22.07.2011: Ein Mann hebt das Grab von Raba Hassan aus. Die 35-jährige Somalierin war vor zwei Monaten im Lager angekommen, nachdem sie 290 Kilometer von Sakow (Somalia) nach Dadaab zurückgelegt hatte. Sie hinterlässt fünf Kinder.
Dadaab, Kenia 2011
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21.07.2011: Die frischen Gräber prägen das Erscheinungsbild des riesigen Dadaab-Lagers. Bei ihrer Ankunft dort brechen viele der Flüchtlinge zusammen, erschöpft von der langen Reise aus Somalia und dem Nahrungsmangel.
Dadaab, Kenia 2011
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21.07.2011: Mutter und Kind suchen Schutz in den Außenbereichen der Lager in Dadaab.
Dadaab, Kenia 2011
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21.07.2011: Ein junger Flüchtling aus Somalia steht in der gleissenden Sonne vor der Hütte aus Zweigen und allem was seine Familie an der Grenze zu den offiziellen Lagern in Dadaab finden konnte.
Dadaab, Kenia 2011
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21.07.2011: Neuankömmlinge warten in der Empfangszone in den Lagern von Dadaab. Wöchentlich kommen tausende Flüchtlinge aus Somalia in die Lager in Kenia, andere fliehen in die Hauptstadt von Somalia, Mogadishu, oder nach Äthiopien.
Dadaab, Kenia 2011
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Dadaab, Kenia, 22.07.2011: Eine bis auf die Knochen abgemagerte Kuh bei den Behelfsunterkünften vor den Lagern in Dadaab. Die Dürre hat viele Menschen um ihren Viehbestand gebracht und ihnen somit eine wichtige Nahrungsquelle genommen.
Dadaab, Kenia 2011
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21.07.2011: Ursprünglich wurde das Flüchtlingslager von Dadaab für 90.000 Menschen konzipiert, doch heute leben hier nahezu 400.000 Flüchtlinge und wöchentlich werden es mehr. Die Neuankömmlinge müssen sich ausserhalb der Lager niederlassen, wo sie keinen Zugang zu Essen und Wasser haben.