Schweres Erdbeben in Haiti

Teams vor Ort berichten von schweren Schäden an den Gesundheitseinrichtungen, von verletzten Mitarbeitern und Patienten, sowie einem Ansturm von Verwundeten auf die Krankenhäuser von Port-au-Prince

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13.01.2010
Erdbeben auf Haiti
© Reuters TV / Reuters
Port-au-Prince, Haiti, 12.01.2010: Männer versuchen, Studenten aus einem bei dem schweren Erdbeben eingestürzten Universitätsgebäude in Port-au-Prince zu befreien. Foto courtesy www.alertnet.org

Ein schweres Erdbeben der Stärke 7 hat am 12. Januar den Karibikstaat Haiti erschüttert. Die Teams von Ärzte ohne Grenzen vor Ort berichten von schweren Schäden an den Gesundheitseinrichtungen, von verletzten Mitarbeitern und Patienten, sowie einem Ansturm von Verwundeten auf die Krankenhäuser von Port-au-Prince.

Das von Ärzte ohne Grenzen betriebene Traumazentrum Trinite mit 60 Betten - einer der wenigen Orte in Port-au-Prince, an dem kostenlose chirurgische Hilfe angeboten wird - wurde durch das Erdbeben schwer beschädigt. Derzeit geht man von Hunderten Verwundeten in der von dem Erdbeben schwer getroffenen Hauptstadt Port-au-Prince aus.

Mitarbeiter von Ärzte ohne Grenzen versuchen im Moment, die Sicherheit und die Versorgung der Patienten im Trinite Krankenhaus zu gewährleisten, und zusätzliche Kapazität für neue Patienten zu schaffen. In dem Krankenhaus Maternité Solidarité in Port-au-Prince, einer Nothilfestation für Geburtshilfe mit 75 Betten, wurden die schwangeren Frauen, jungen Mütter und Neugeborenen evakuiert, da das Gebäude durch das Erdbeben beschädigt wurde. Ärzte ohne Grenzen betreibt außerdem ein Gesundheitszentrum im Slum Martissant.

Kommunikationsmittel wie Mobiltelefone funktionieren nicht und die Straßen sind nur schwer zugänglich.

Ärzte ohne Grenzen ist besorgt über die Sicherheit der Patienten und Mitarbeiter. Zusätzliche Mitarbeiter werden nach Haiti entsandt, um die derzeitigen Teams zu verstärken und um die Bedürfnisse in den kommenden Tagen erkennen und umgehend reagieren zu können.