DR Kongo: Ärzte ohne Grenzen beteiligt sich an klinischer Studie für Ebola-Medikamente

13.02.2019
Ärzte ohne Grenzen hat damit begonnen, Ebola-Patienten und Patientinnen im Osten der Demokratischen Republik Kongo an einer klinischen Studie zu vier möglichen Medikamenten gegen die hämorrhagische Fiebererkrankung zu beteiligen.

Themengebiete:

Butembo and its surroundings, the new epicentre of the outbreak
Alexis Huguet
A health worker waiting medicines delivered thanks to a slide which make the link between the safe and the red zone.

Ärzte ohne Grenzen/Médecins Sans Frontières (MSF) hat damit begonnen, Ebola-Patienten und Patientinnen im Osten der Demokratischen Republik Kongo an einer klinischen Studie zu vier möglichen Medikamenten gegen die hämorrhagische Fiebererkrankung zu beteiligen. Die Teilnahme an der Studie, die im November in einem anderen Behandlungszentrum gestartet worden war, wird nun auch in den Ebola-Behandlungszentren der Organisation in Katwa und Butembo in der Provinz Nordkivu den Erkrankten angeboten. Dabei arbeitet Ärzte ohne Grenzen mit den kongolesischen Gesundheitsbehörden zusammen.

Die vier Medikamente, die im Rahmen der randomisierten kontrollierten Studie (RCT) verwendet werden, sind Remdesivir, ZMapp, mAb114 und REGN-EB3. Sie werden schon seit Beginn der Epidemie im Rahmen der Vorgaben für den Nothilfe-Einsatz noch nicht registrierter Medikamente (Monitored Emergency Use of Unregistered and Investigational Interventions – MEURI) den Patienten angeboten. Der Wechsel von der Behandlung gemäß MEURI zu einer klinischen Studie ist ein entscheidender Schritt, denn nur eine Studie kann wissenschaftliche Daten erzielen, die Schlussfolgerungen zur Wirksamkeit der einzelnen Medikamente zulassen. Das wichtigste Ziel der Studie ist es, unter den vier Produkten das wirksamste Ebola-Medikament zu bestimmen.

Butembo und Katwa besonders stark von Ebola betroffen

Die Behandlung in diesem Rahmen wird von einem Studienkomitee überwacht, das von der Weltgesundheitsorganisation einberufen wurde und vom „National Institute of Biomedical Research of DRC“ und vom „US National Institute of Health“ in Zusammenarbeit mit weiteren kongolesischen und internationalen Organisationen geleitet wird.

Butembo und Katwa sind derzeit besonders stark von der Ebola-Epidemie betroffen, die im August 2018 von den kongolesischen Behörden offiziell erklärt wurde. Das Behandlungszentrum in Butembo kann 96 Menschen aufnehmen. Das im vergangenen Monat eröffnete Zentrum in Katwa hat eine Kapazität von 62 Betten. Ärzte ohne Grenzen hat in diesen beiden Behandlungszentren insgesamt 2.100 Patienten aufgenommen, von denen 250 positiv auf Ebola getestet wurden. Davon konnten 110 Patienten gesund entlassen werden.