Psychologische Teams von Ärzte ohne Grenzen betreuen Erdbebenopfer

Vier psychologische Teams sind in Mexio-Stadt im Einsatz und betreuen Überlebende des schweren Erdbebens vom 19. September.
21.09.2017

Vier psychologische Teams von Ärzte ohne Grenzen/ Médecins Sans Frontières (MSF) sind in verschiedenen Vierteln in Mexiko-Stadt auf Einsatz. Sie betreuen Überlebende des schweren Erdbebens, das am Dienstag den 19. September die Region erschüttert hatte. Auch der psychologische und medizinische Bedarf im Bundesstaat Morelos wird derzeit erhoben. Die internationale medizinische Hilfsorganisation ist außerdem im Bundesstaat Oaxaca tätig, der bereits vor zwölf Tagen von einem Erbeben betroffen war.

Ärzte ohne Grenzen hat nach dem Erdbeben der Stärke 7,1 mit Epizentrum in Axochiapan im Bundesstaat Morelos einen Noteinsatz gestartet. Betroffen waren u.a. Mexiko-Stadt, Puebla, Cuernavaca und weitere Gemeinden im Zentrum des Landes. Die vorläufige Todeszahl liegt bei 228 Menschen. Die Zahl der Verletzten ist noch nicht bestätigt, wird aber auf Tausende geschätzt. Ein Großteil hat keine lebensbedrohlichen Verletzungen.

Innerhalb von 24 Stunden Unterstützung in den betroffenen Gebieten

Innerhalb der ersten 24 Stunden nach dem Beben haben die Teams von Ärzte ohne Grenzen mit der psychologischen Unterstützung der Menschen in jenen Gebieten begonnen, in denen Gebäude eingestürzt sind. Vier Teams von Ärzte ohne Grenzen bestehend aus Psychologen und Psychologinnen sowie Sozialarbeitern und Sozialarbeiterinnen sind dort im Einsatz, wo die Rettungsaktionen noch im Laufen sind. Sie unterstützen die Familien, mit dem Ereignis zurechtzukommen, und stärken die Menschen im allgemeinen in dieser schweren Situation.

39 Gebäude sind in Mexiko-Stadt eingestürzt, im Bundesstaat Morelos sind mindestens 2.000 Häuser zerstört worden. Die Städte Jojutla und Cuernavaca sind schwer betroffen, die Region Mixteca Poblana am schwersten: in mehr als 100 Gemeinden wurden öffentliche Gebäude, Schulen und Bauten im Kolonialstil sowie über 60 Kirchen zerstört oder sind eingestürzt. Viele Menschen hatten keinen Strom, Gas oder Wasser, und teilweise waren die Telefonleitungen unterbrochen.

Das Erdbeben vom Dienstag folgt auf jenes vom 7. September, das mit einer Stärke von 8,1 im Süden des Landes, im Bundesstaat Oaxaca gemessen wurde. Auch in Juchitán, der damals am stärksten betroffenen Region, ist ein mobiles Team von Ärzte ohne Grenzen im Einsatz. Nachdem der Bedarf in zwölf Gemeinden erhoben wurde sind die Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen derzeit vor allem in der Gemeinde San Francisco Ixhuatán tätig. Zusätzlich plant Ärzte ohne Grenzen psychologische Unterstützung für die Bewohner und Bewohnerinnen der Gemeinde San Mateo del Mar.

Teams von Ärzte ohne Grenzen beobachten weiterhin den medizinischen und psychologischen Bedarf in den betroffenen Regionen, vor allem in Morelos. Sollte es notwendig werden, könnten auch allgemeine Hilfsgüter verteilt werden.