Erfolge gehören gefeiert

LANKIEN, SÜDSUDAN: Ein gut entwickeltes Gesundheitssystem sucht man im Südsudan vergebens. Der jahrzehntelange Krieg hat tiefe Spuren hinterlassen. Um die gesundheitliche Versorgung zu verbessern, haben wir eine Akademie für Gesundheitsberufe ins Leben gerufen. Hier bilden wir die Kranken-pfleger:innen und Hebammen von morgen aus. Mit Erfolg: Im März dieses Jahres haben insgesamt 88 Student:innen ihre zweijährige klinische Ausbildung absolviert. Und wir jubeln gleich doppelt. Denn die Initiative wurde bereits auf andere Teile des Landes ausgeweitet.

ADRÉ, TSCHAD: Wenn wir in einer Krisensituation dringend ein Krankenhaus benötigen, errichten wir uns einfach eines. Oder besser gesagt: wir blasen eines auf. Im Juni sind innerhalb von nur vier Tagen mehr als 15.000 Menschen vor den Kämpfen im Sudan in den benachbarten Tschad geflohen. Unter ihnen hunderte Verletzte, die dringend medizinische Hilfe brauchten. Da das von uns unterstützte Krankenhaus in Adré bereits überlastet war, haben wir ein innovatives Hilfsmittel eingesetzt: ein aufblasbares Krankenhaus. Es verfügt über zwei Operationssäle, eine Entbindungsstation, einen Raum zur Reinigung und Sterilisierung von Material, ein Röntgengerät und 170 Betten. Damit können wir geflüchtete Menschen bestmöglich medizinisch versorgen.

WELTWEIT: Jedes Jahr erkranken weltweit rund 500.000 Menschen an resistenten Formen der Tuberkulose. Die Behandlung ist nicht nur langwierig und schmerzhaft, sondern birgt auch viele Nebenwirkungen. Leider wird in die Forschung von Krankheiten, die vorrangig in ärmeren Ländern auftreten, oft nicht ausreichend investiert. Also haben wir das selbst in die Hand genommen und eine klinische Tuberkulose-Studie ins Leben gerufen. Mit der von uns entwickelten Kombinationstherapie verkürzt sich der Behandlungszeitraum auf sechs Monate und ist auch noch wirksamer. Für unsere Patient:innen bedeutet dieser neue Behandlungsansatz wieder Hoffnung. Und für die WHO (Weltgesundheitsorganisation) eine neue Behandlungsempfehlung für resistente Tuberkuloseformen.

BAMYAN, AFGHANISTAN: Jahrelange Gewalt, Wirtschaftskrisen, Naturkatastrophen, Armut und zunehmende Einschränkungen für Frauen und Mädchen – für die Menschen in Afghanistan ist das Leben extrem schwierig. Viele haben nur eingeschränkt oder gar keinen Zugang zu medizinischer Versorgung. Besonders betroffen sind ländliche Regionen. Wir sind überzeugt, dass jeder Mensch Anrecht auf medizinische Hilfe hat. Und wenn diese nicht ausreichend vorhanden ist, machen wir es möglich! Wir haben insgesamt acht Gesundheitszentren in der abgelegenen Provinz Bamyan errichtet oder renoviert und reagieren damit auf den besonders großen Bedarf für Frauen- und Kindergesundheit. So haben Kinder und Frauen endlich die Möglichkeit zur Ärztin zu gehen.

WELTWEIT: Mehr als 60 Prozent unserer Patient:innen weltweit sind Kinder unter 15 Jahren. Von Kriegen, Naturkatastrophen bis hin zu Flucht – viele von ihnen haben traumatische Erlebnisse durchgestanden. In der Spieltherapie wird ein Kind oder eine Gruppe von Kindern spielerisch dabei unterstützt, ihre Gefühle zu erforschen und schwierige Erfahrungen zu verarbeiten. Spielen ermutigt sie, ihre Umwelt zu erkunden, Traumata und Stress zu bewältigen und notwendige medizinische Behandlungen stressfrei zu überstehen. Damit wir weltweit Kindern mit traumatischen Erfahrungen helfen können, haben wir ein Spieltherapie-Guide entwickelt. Dieser vermittelt die Grundlagen der Spieltherapie und hilft bei der Umsetzung mit begrenzten lokalen Ressourcen.