Jemen: Erste Hilfsgüter und ein Team haben Aden erreicht

09.04.2015
1,7 Tonnen benötigte medizinische Hilfsgüter sind im Krankenhaus von Ärzte ohne Grenzen in Aden gelangt. Doch mehr Hilfe ist dringend nötig.
Aden, Jemen, 08.04.2015: Die Lieferung von Ärzte ohne Grenzen mit medizinischem Material gelangte von Dschibuti aus nach Aden.

Gestern konnte das erste von der internationalen humanitären Hilfsorganisation Ärzte ohne Grenzen/Médecins Sans Frontières (MSF) organisierte Boot mit Hilfsgütern im Hafen der Stadt Aden im Süden Jemens anlegen. Das Boot transportierte 1,7 Tonnen dringend benötigte medizinische Hilfsgüter für das dortige Krankenhaus von Ärzte ohne Grenzen. Ein chirurgisches Notfallteam erreichte die Stadt auf einem weiteren Boot. Die Hilfsorganisation betont, dass mehr Hilfe dringend benötigt wird.

Die Lieferung von Ärzte ohne Grenzen gelangte von Dschibuti aus nach Aden. Sie bestand aus medizinischem Material, das dringend benötigt wird, um die vielen Verletzten zu behandeln, die in das Krankenhaus von Ärzte ohne Grenzen in Aden gebracht werden. Dazu gehören Narkosemedikamente, Injektionen sowie Material für chirurgische Eingriffe.

Nachschub und Personal erreicht Aden

Das fünfköpfige chirurgische Notfallteam erreichte Aden an Bord eines Frachtschiffes des Internationalen Komitees vom Roten Kreuz. Das Team wird das Personal der chirurgischen Notfall-Abteilung von Ärzte ohne Grenzen unterstützen.

„Wir sind froh, dass der Nachschub und das Personal wohlauf angekommen sind. Das Team im Krankenhaus war erschöpft, und es gab eine reale Gefahr von Engpässen bei den medizinischen Materialien“, sagt Marie-Elisabeth Ingres, die Einsatzleiterin von Ärzte ohne Grenzen im Jemen. „Doch angesichts der anhaltenden Gewalt und der weiterhin hohen Zahl an Verletzten werden sowohl weitere Hilfslieferungen als auch mehr Personal benötigt.“

Charter-Flugzeug nach Sana'a geplant

Ärzte ohne Grenzen plant, in den kommenden Tagen ein Charter-Flugzeug mit weiteren medizinischen Hilfsgütern nach Sana’a zu schicken. Die chirurgische Notfallabteilung von Ärzte ohne Grenzen in Aden hat seit der Eskalation der Gewalt am 19. März mehr als 600 Verletzte behandelt.

Lesen Sie hier den Bericht der Koordinatorin Valerie Pierre in unserem chirurgischen Projekt in Aden: „Wir sind im Spital eingeschlossen.“