Mali: Ärzte ohne Grenzen fordert Zugang zur Stadt Konna im Zentrum des Landes

18.01.2013
Hilfe in allen Gebieten muß ermöglicht werden

Wien, 18. Januar 2013. Da in mehreren Orten in Mali weiterhin Luftangriffe geflogen werden und die Kämpfe andauern, ruft die internationale medizinische Hilfsorganisation Ärzte ohne Grenzen/Médecins Sans Frontières (MSF) alle Konfliktparteien dazu auf,  humanitären Hilfsorganisationen den Zugang zu der Region um Konna zu bewilligen und die Hilfe in allen vom Konflikt betroffenen Gebieten zu ermöglichen.

Seit Montag steht Ärzte ohne Grenzen sowohl mit den zivilen und militärischen Autoritäten in Mali, als auch mit der französischen Armee und der Regierung in Kontakt, in der Bemühung um eine Genehmigung, medizinische Teams nach Konna zu schicken. Bisher werden die Zugangsstraßen zu der Stadt im Zentrum des Landes jedoch von der malischen Armee gesperrt.„Trotz unserer wiederholten Anfragen verweigern die Autoritäten uns weiterhin den Zugang zu der Region um Konna“, sagt Malik Allaouna, Programmleiter von Ärzte ohne Grenzen. „Es ist wichtig, dass neutrale und unparteiische medizinische und humanitäre Hilfe in den umkämpften Gebieten zugelassen wird. Wir rufen alle Konfliktparteien dazu auf, die Zivilbevölkerung und die Arbeit humanitärer Organisationen zu respektieren.“Ärzte ohne Grenzen bemüht sich derzeit darum, ein medizinisches Team in die Gebiete zu entsenden, um die Bedürfnisse vor Ort zu beurteilen und medizinische und humanitäre Hilfe zu leisten.

Ganze Regionen von Hilfe abgeschnitten

„Ärzte ohne Grenzen arbeitet in Mali nun bereits seit einigen Monaten sowohl in Gebieten, die von der Armee kontrolliert werden, als auch Gegenden, die von verschiedenen bewaffneten Gruppen im Norden des Landes kontrolliert werden“, erklärt Allaouna. „Aber seit die malischen und französischen Streitkräfte ihre Offensive begonnen haben, war es uns trotz unserer Neutralität nicht möglich, die Frontlinien zu überqueren. Ganze Regionen sind nun von Hilfe abgeschnitten."Ärzte ohne Grenzen arbeitet jedoch noch in den Regionen Mopti, Timbuktu und Gao. In der Stadt Douentza, in der Teams der Organisation für mehrere Tage blockiert wurde und von allen Nachschublieferungen abgeschnitten waren, kommen die Patienten wieder in das Gesundheitszentrum, in dem Ärzte ohne Grenzen medizinische Hilfe leistet.Die Teams von Ärzte ohne Grenzen in Mali bestehen derzeit aus rund 450 malischen und 50 internationalen Mitarbeitern. Ärzte ohne Grenzen arbeitet auch im südlichen Teil des Landes, bietet Ernährungsprogramme in der Region Koutiala an und versorgt in den Nachbarländern Burkina Faso, Mauretanien und Niger malische Flüchtlinge.