Medikamente dürfen kein Luxus sein

25.02.2019
Jedes Jahr sterben Millionen Menschen in ärmeren Ländern an behandelbaren Krankheiten, weil sie keinen Zugang zu leistbaren Medikamenten haben. Wir wollen dabei nicht tatenlos zusehen.
Treating multi drug resistant TB and HIV/AIDS in Manipur, India
Sami Siva
MDRTB patient Seikholien, 45, is showing his daily dose of pills given to him by the MSF staff nurse. Churchandpur, Manipur, India, 24 October 2012.

Jedes Jahr sterben Millionen Menschen in ärmeren Ländern an behandelbaren Krankheiten, weil sie sich die lebensnotwendigen Medikamente nicht leisten können oder weil es keine wirksamen Arzneimittel gibt. Wir wollen dabei nicht tatenlos zusehen. Deshalb haben wir für 2019 eine Wunschliste formuliert.

Im Jahr 1999, nach der Verleihung des Friedensnobelpreises an Ärzte ohne Grenzen, wurde die Medikamentenkampagne ins Leben gerufen. Ihr Ziel ist, Druck auf die Verantwortlichen in Forschung, Politik und Industrie auszuüben, damit Betroffene dringend benötigte Medikamente in ärmeren Ländern zu erschwinglichen Preisen erhalten und neue Arzneimittel, Impfstoffe und Diagnostika erforscht werden.

Gesundheit ist ein Menschenrecht

"Jeden Tag erleben unsere Teams im Einsatz, dass Menschen, die dringend Hilfe benötigen, nicht adäquat behandelt werden können", berichtet Lara Dovifat,  Referentin der Medikamentenkampagne von Ärzte ohne Grenzen. "Wir sehen in Eswatini (Anm.: vormals Swasiland), dass Patient:innen mit multiresistenter Tuberkulose ihr Gehör verlieren, weil die zur Verfügung stehenden Antibiotika toxische Nebenwirkungen haben. In Tadschikistan stellen unsere Kolleg:innen selbst Tuberkulosemedikamente für Kinder zusammen, weil keine geeigneten Dosierungen für sie entwickelt werden."

"Die Frage von Leben und Tod darf nicht vom Geldbeutel oder vom Geburtsort abhängig sein!"

Für Lara Dovifat sind dies nur nur einige Beispiele für einen besorgniserregenden Trend: "Immer häufiger stellen wir fest, dass Gesundheitsbelange nur dann als relevant betrachtet werden, wenn sie ein Sicherheitsrisiko insbesondere für den globalen Norden darstellen. Wir setzen uns jedoch dafür ein, dass Gesundheit vielmehr als Grundvoraussetzung für gesellschaftliche Teilhabe und individuelles Wohlbefinden verstanden wird und weniger als Krisenmanagement und Bedrohungsfaktor für Industriestaaten." Dass sich unser Einsatz lohnt, zeigen Erfolgsbeispiele - wie z.B. die Zulassung eines neuen Medikaments für die Schlafkrankheit. Zum Video

Erschienen in Diagnose 1/2019 – Leistbare Medikamente für alle Menschen

Unsere Wunschliste für 2019

Wir wollen das Unmögliche möglich machen. Daher formulieren wir jedes Jahr Wünsche: Werden diese erreicht, können noch mehr Patient:innenn behandelt und geheilt werden. In der Slideshow erfahren Sie mehr zu unserer Wunschliste für 2019.

Sie möchten sich mit uns dafür einsetzen, dass alle Menschen Zugang zu leistbaren Medikamenten erhalten? Mit einer Spende von 28,50 Euro machen Sie es z.B. möglich, dass wir eine:n Tuberkulose-Patienten/-in mit wirksamen Kombinationspräparaten behandeln können.

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