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Die Ursache der Schlafkrankheit ist eine Infektion, die durch die Tsetse-Fliege übertragen wird. Mehr als 95 Prozent der gemeldeten Fälle werden durch den Parasiten ‚Trypanosoma brucei gambiense' ausgelöst, der insbesondere in West- und Zentralafrika verbreitet ist. Ohne Behandlung kann die Schlafkrankheit zum Tod führen.
Die Schlafkrankheit verläuft in zwei Phasen. Während der ersten Phase ist sie relativ einfach zu behandeln, aber schwierig zu diagnostizieren, da die Symptome wie Fieber und Schwäche wenig spezifisch sind. Die zweite Phase beginnt, wenn der Parasit das zentrale Nervensystem angreift und infizierte Patient:innen neurologische oder psychiatrische Symptome haben. Es kommt zu schlechtem Koordinationsgefühl, Verwirrtheit, Krampfanfällen und der Schlafrhythmus ändert sich, daher auch der Name der Krankheit. Außerdem löst sie aggressives Verhalten und Zeichen von Wahnsinn aus.
Neue Pille für die Schlafkrankheit
Bereits vor 15 Jahren hat Ärzte ohne Grenzen Daten gesammelt und in Forschung investiert, um bessere Medikamente zu entwickeln, die für Betroffene leistbar und vor allem verträglich sind. Damals wurde zu einem Großteil noch Melarsoprol, das arsenhaltig ist, verwendet. Die furchtbare Folge: Viele Patient:innen überlebten die Injektion des Medikaments nicht. Danach kam ein weiteres Medikament zur Verwendung: Eflornithin war ursprünglich gar ein Enthaarungsmittel. Mangels Entwicklung neuer Medikamente musste man damit vorliebnehmen.
Gemeinsam mit der „Initiative für Medikamente gegen vernachlässigte Krankheiten“ (DNDi) und dem Know-how der Pharmafirma Sanofi wurde Ende 2018 das Unmögliche möglich gemacht. Dank steter und guter Zusammenarbeit und des Engagements aller Beteiligten wurde ein neues Medikament gegen die Schlafkrankheit erforscht und zugelassen: Die neue Pille Fexinidazole, die für Betroffene bezahlbar ist, hat keine gravierenden oder gar tödlichen Nebenwirkungen mehr. Darauf können wir jetzt aufbauen.
