26.08.2024
Über MPOX wird zurzeit viel berichtet. Wir haben die wichtigsten Fakten zusammengefasst: Alles über die Krankheit, ihre Gefahren und wie sie bekämpft werden kann.

Die MPOX-Epidemie breitet sich vor allem in der Demokratischen Republik Kongo besorgniserregend schnell aus, insbesondere in den überfüllten Geflüchtetenlagern rund um Goma. 

Wir sind vor Ort, behandeln Erkrankte und unterstützen die lokalen Gesundheitsbehörden in mehreren Provinzen. 

Doch was ist MPOX eigentlich genau und wie kann man sich vor der Krankheit schützen? Hier die wichtigsten Fragen und Antworten:

1. Was ist MPOX?

MPOX ist eine Viruserkrankung, die durch das Affenpockenvirus verursacht wird. Sie wird durch engen Kontakt zwischen Personen oder mit infizierten Tieren übertragen.

Der erste menschliche Fall von MPOX wurde 1970 in der Demokratischen Republik Kongo verzeichnet. Das Virus stammt ursprünglich aus Tierreservoirs - hauptsächlich von Eichhörnchen und anderen Nagetieren.

Sie ist seit den 1970er Jahren in Zentralafrika (Stamm I) und Westafrika (Stamm II) endemisch und hat sich 2022/2023 rasch auf der ganzen Welt ausgebreitet, wobei Zehntausende von Fällen in mehr als 110 Ländern gemeldet wurden.

2. Welche Symptome haben MPOX-Erkrankte?

MPOX verursacht schmerzhafte Hautausschläge und andere Symptome wie Fieber und Muskelschmerzen, die zwei bis vier Wochen andauern können. 

Geschwollene Lymphknoten und Müdigkeit können ebenfalls auftreten. Besonders gefährdet sind Kinder, Schwangere und Menschen mit geschwächtem Immunsystem.

Mpox Cases Amidst Displacement Sites Near Goma
Michel Lunanga
Schmerzhafte Hautausschläge sind einer der häufigsten MPOX-Symptome.

3. Wie gefährlich ist MPOX?

In den meisten Fällen erholen sich die Patient:innen innerhalb eines Monats. Unbehandelt kann MPOX jedoch tödlich verlaufen. 

Der aktuelle Ausbruch im Osten der Demokratischen Republik Kongo wird durch einen neuen Ableger verursacht, der zu schwereren Erkrankungen führt. 

Betroffen sind viele Geflüchtetenlager, wo aufgrund der prekären Lebensbedingungen die Eindämmung der Krankheit erschwert ist. Bis September 2024 wurden in der Demokratischen Republik Kongo über 20.000 Fälle und 630 Todesfälle registriert.

Zum Vergleich: Nach Schätzungen der WHO hat Mpox im Jahr 2022 weltweit 89 Menschen das Leben gekostet.

4. Wie wird MPOX behandelt?

Es gibt keine spezifische Heilung für MPOX, aber die Symptome können mit unterstützender Behandlung gelindert werden. Dazu gehören Schmerzmittel, Fiebersenker und ausreichende Flüssigkeitszufuhr. 

Schwere Fälle können ins Krankenhaus eingewiesen werden, um Komplikationen wie Lungenentzündungen zu behandeln. Antivirale Medikamente wie Tecovirimat werden in einigen Ländern eingesetzt, sind aber begrenzt verfügbar.

5. Wie wird MPOX übertragen?

Die Krankheit wird sexuell übertragen. Auch durch direkten oder indirekten Kontakt mit Blut, Körperflüssigkeiten, Hautverletzungen oder Schleimhäuten infizierter Tiere kann man sich mit dem Virus anstecken.

Eine Ansteckung von Mensch zu Mensch kann passieren, wenn man in engem Kontakt mit Körperflüssigkeiten aus der Nase, dem Mund oder den Hautausschlägen einer infizierten Person ist. Auch Gegenstände wie Kleidung oder Bettwäsche, die kürzlich mit diesen Flüssigkeiten in Berührung gekommen sind, können das Virus übertragen.

Neueste Erkenntnisse zeigen, dass sich das Virus  auch während der Schwangerschaft von der Mutter auf das Kind übertragen kann. MPOX kann über kontaminierte Gegenstände wie Kleidung und Bettwäsche überleben und verbreitet werden.
 

Fotos von unserem MPOX-Einsatz in der Demokratischen Republik Kongo:

6. Wie kann man sich vor MPOX schützen?

Um sich zu schützen, sollte enger Kontakt mit infizierten Personen und deren persönlichen Gegenständen vermieden werden. 

Regelmäßiges Händewaschen und die Desinfektion von Oberflächen und Gegenständen sind wichtige Maßnahmen. 

Wer Symptome entwickelt, sollte sich isolieren, bis die Hautausschläge vollständig abgeheilt sind.

7. Wo verbreitet sich MPOX aktuell?

Den stärksten Ausbruch gibt es derzeit in der Demokratischen Republik Kongo, aber auch in den angrenzenden Nachbarstaaten wurden erste Fälle nachgewiesen. 

Es gibt Berichte über Ausbrüche in mehreren afrikanischen Ländern, darunter Burundi, Kamerun und Kenia. In der Demokratischen Republik Kongo breitet sich die Krankheit zunehmend in überfüllten Lagern um Goma aus.

Besonders gefährdet sind Risikogruppen. Dazu gehören Menschen in überfüllten Geflüchtetenlagern, wo sich das Virus schnell ausbreiten kann. 

6. Gibt es eine Impfung gegen MPOX?

Es gibt einen wirksamen Impfstoff: Empfohlen wird der Pockenimstoff Imvannex/Jynneos. 

Obwohl Impfstoffe existieren, fehlen diese in vielen betroffenen Ländern. Die WHO und Africa CDC arbeiten daran, Impfstoffe auf den afrikanischen Kontinent zu bringen. Bis September 2024 ist jedoch keine flächendeckende Impfung in der Demokratischen Republik Kongo erfolgt.