26.08.2022
Die studierte Juristin, ehemalige Diplomatin, Malerin und Autorin Elisabeth Philips-Slavkoff verfügt in ihrem Testament, ihr Erbe Ärzte ohne Grenzen zur Verfügung zu stellen. Wir sprechen mit ihr über Humanität, Mitgefühl und das Glück des Lebens.

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Ihr kürzlich erschienenes Kunstbuch heißt „Meditations“. Warum dieser Titel?

Es ist ein Buch mit sehr persönlichen, von meinem Naheverhältnis zur orientalischen Philosophie geprägten Texten in Haiku-Form. In meinen „malerischen Meditationen“, die während der Corona-Zeit entstanden, habe ich Gedanken des Laozi einfließen lassen. Im ersten Teil findet man meine Morgenaquarelle, die „Sky Thoughts“, die ich oft schon vor Sonnenaufgang malte. Dazu ergaben sich wie von selbst Haiku-Texte in englischer Sprache. Die „Lake Thoughts“ produzierte ich in der Sommerfrische am Traunsee.

Was macht Sie glücklich?

Elisabeth Slavkoff

Glücklich zu sein, aber auch glücklich zu machen.

Ich suche nach Harmonie, Schönheit und innerem Frieden. Einheit mit der Natur zu fühlen, von der wir Menschen nur ein kleiner Teil sind, ist mir wichtig.

Gibt es Dinge, die Sie hoffnungsvoll stimmen?

Ich empfinde die Welt als immer unerbittlicher. Ist Humanität und einfach Menschsein in ihr überhaupt noch möglich? Ich denke ja. Wir erleben gerade in Zeiten von Krisen erstaunliche Beweise von Solidarität und Mitgefühl.

Was möchten Sie – außer Geld – an die Nachwelt weitergeben?

Natürlich wünsche ich mir, dass, wenn ich einmal nicht mehr bin, nette Erinnerungen an mich übrigbleiben. Schön wäre auch, wenn meine Bilder und Bücher geschätzt würden. Ob das realistische Wünsche sind, weiß ich nicht. 

Elisabeth Slavkoff

Ich lebe im Hier und Heute.

Was sind Ihre Beweggründe, Ihr Erbe Ärzte ohne Grenzen zu spenden?

Mein Vater war Arzt und Humanist. Ich fühle mich erleichtert, zu wissen, dass etwas übrigbleibt und sinnvoll verwendet wird. Es ist gut, dass so keine Erbquerelen entstehen können.

Jeder 6. Einsatz

...wird aus Testamentsspenden finanziert.

Wann kam Ihnen das erste Mal der Gedanke, Ihr Erbe zu spenden?

2019 hatte ich eine Verletzung, die mich daran hinderte, eine Japanreise anzutreten. Mir wurde meine physischen Endlichkeit bewusst. Schon mein verstorbener Mann und ich hatten statt unserer Hochzeitsliste 1991 einen Spendenaufruf zugunsten von Médecins Sans Frontières in Belgien gemacht. Seither haben wir, nach dem Tod meines Mannes ich allein, bei vielen Gelegenheiten eine Spendenbox aufgestellt.

Was wollen Sie mit Ihrer Spende bewirken?

Sie soll Leid lindern.


Hat Elisabeth Sie inspiriert? Sie können unsere Expertin Daniela Zainzinger unverbindlich zu dem Thema kontaktieren:

Daniela Zainzinger

Daniela Zainzinger

PHILANTHROPIE und Testamentsspenden