Die Ukraine liegt im Osten Europas und ist mit 41 Millionen Einwohner:innen das siebtgrößte Land des Kontinents. Der ukrainische Staat befindet sich in einem militärischen Konflikt, der am 24. Februar 2022 durch den Angriff Russlands eskaliert ist.  

Ärzte ohne Grenzen stellt bereits seit über 20 Jahren Hilfe für die Ukraine bereit und hat diese im Laufe der Zeit an die Bedürfnisse angepasst. 

Die aktuelle Situation in der Ukraine

686 ukrainische und 124 aus dem Ausland eingereiste Mitarbeiter:innen sind derzeit in der Ukraine im Einsatz und leisten Hilfe - auch sechs Personen aus Österreich haben direkt unterstützt. Die Lage in den umkämpften Gebieten ändert sich schnell.  

Damit Spenden für die Ukraine auch da genutzt werden, wo der Bedarf am größten ist, evaluieren wir die Situation kontinuierlich. So können wir unsere Aktivitäten bestmöglich an die jeweiligen Bedürfnisse der Menschen vor Ort anpassen und unsere Mitarbeiter:innen schützen.

Epidemien, Konflikte, Naturkatastrophen

IHRE SPENDE SICHERT MEDIZINISCHE HILFE.

So helfen wir in der Ukraine

  • Wir liefern medizinische und humanitäre Hilfsgüter.
  • Wir schulen und beraten Personal in Krankenhäusern im Umgang mit Kriegsverletzten und Notfällen, in denen gleichzeitig eine große Zahl an Verletzten eingeliefert wird.
  • Wir evakuieren Patient:innen mit einem medizinischen Zug aus überlasteten Kliniken nahe der Front.
  • Wir unterstützen bei der Versorgung von Überlebenden sexualisierter Gewalt.
  • Wir versorgen Menschen in mobilen Kliniken
  • Wir helfen Menschen mit chronischen Krankheiten ihre Behandlung fortsetzen zu können. 
  • Wir bieten Physiotherapie zur Rehabilitation für Kriegsverletzte an. 

Unsere Hilfe für die Ukraine auf einer Karte

Der Krieg in der Ukraine hat Millionen Menschen zur Flucht ins Ausland gezwungen. Doch auch innerhalb der Ukraine stecken Millionen Vertriebene fest - dazu gehören vor allem Ältere, Menschen mit Behinderung und jene, denen die Mittel für die Reise fehlen. 

5,3

Mill.

Vertriebene in der Ukraine ¹

8

Mill.

in europäische Lander geflüchtet ²

5,5

Mill.

Ukrainer:innen sind wieder zurückgekehrt ³

(¹) IOM; (²) UNHCR; (³) IOM

Hilfsgüter liefern und medizinisches Personal schulen

Seit Kriegsbeginn herrscht ein Mangel an Medikamenten. Wir statten deshalb Gesundheitseinrichtungen in verschiedenen Teilen der Ukraine mit dringend benötigten Hilfsgütern aus.  

Darüber hinaus haben wir Mitarbeiter:innen zahlreicher ukrainischer Krankenhäuser darin geschult, eine Vielzahl an Verletzten zu behandeln, die gleichzeitig eingeliefert werden (Triage).  

Eine Intensivstation im Zug

Für die Evakuierung von Patient:innen aus den stark umkämpften Gebieten haben wir in Zusammenarbeit mit der ukrainischen Bahn und dem Gesundheitsministerium einen medizinischen Zug entwickelt. Während der Fahrt überwachen Pflegepersonal und Ärzt:innen kontinuierlich die Patient:innen. Im Jahr 2022 hat der Zug 2.558 Patient:innen evakuiert

Mobile Hilfe in Kherson und Mykolajiw

Insbesondere ältere Menschen und Patient:innen mit chronischen Krankheiten bleiben häufig in stark umkämpften Städten und Dörfern allein zurück - ohne jegliche medizinische Versorgung. Seit der ukrainischen Gegenoffensive im September 2022 leisten wir in den südlichen Regionen Kherson und Mykolajiw in mobilen Teams medizinische Hilfe. So können wir auch diese Menschen unterstützen. Zu den häufigsten körperlichen Beschwerden zählen Bluthochdruck, Asthma und Diabetes. Auch psychische Belastungen treten verstärkt auf. 

Sicherung der Versorgung im Osten

In Luhansk und Donezk war der Bedarf an medizinischer Hilfe auch vor Februar 2022 besonders groß, da die Bevölkerung hier schon seit neun Jahren dem Krieg ausgesetzt ist.  

In der Oblast Donezk unterstützen wir Krankenhäuser und Gesundheitszentren unter anderem bei der medizinischen Grundversorgung, bei der Behandlung von chronischen Krankheiten und bei der Traumabehandlung. Außerdem statten wir einige Krankenhäuser mit Solaranlagen, Generatoren und Wasservorräten aus. So kann das dortige medizinische Personal die Arbeit auch dann fortsetzen kann, wenn die Strom- oder Wasserversorgung unterbrochen ist.   

Mit Krankenwägen bringen wir Patient:innen weg von der Frontlinie in Krankenhäuser, wo sie die notwendige medizinische Hilfe erhalten können. In der Region Donezk machen wir Krankentransporte in Zusammenarbeit mit 16 Gesundheitseinrichtungen.  

Hilfe für Vertriebene im Südosten der Ukraine

In Dnirpo und Saporischschja unterstützen wir Vertriebene, die zu Tausenden aus Mariupol und anderen umkämpften Gebieten kommen. Die Region ist für viele Geflüchtete aus dem Südosten der Ukraine die erste Station. Mobile Teams sind in mehr als 40 Unterkünften aktiv und versorgen die Menschen medizinisch, psychologisch sowie mit Hilfsgütern.  

Ein Notfallteam für schnelle Hilfe an der Frontlinie

In Abstimmung mit den ukrainischen Behörden haben wir ein Notfallplan entwickelt, für den Fall, dass sich die Frontlinie bewegt. Ein mobiles medizinisches Team behandelt Menschen, die nahe der Frontlinie leben, und stellt ihre medizinische Grundversorgung sicher. Das Team evakuiert im Notfall auch Patient:innen und bringt sie in Sicherheit. 

Psychologische Hilfe für Gesundheitspersonal in Kharkiv

Unsere Teams betreuen lokales Gesundheitspersonal, das unter enormem Druck und Anspannung steht. Viele arbeiten am Limit. Unsere Psycholog:innen bieten Einzel- und Gruppensitzungen und Trainings zur Stressbewältigung an.  

Hilfe in weiteren Landesteilen

In Kiew unterstützen unsere Teams Überlebende von Folter mit psychologischer Hilfe und Physiotherapie. Auch im Westen des Landes stellen wir eine medizinische Grundversorgung zur Verfügung. Insgesamt helfen wir in der Ukraine von 20 Orten aus und sind auch in den Nachbarländern Belarus, Polen und Russland präsent. 

Ärzte ohne Grenzen in der Ukraine

Wir sind seit 1999 in der Ukraine im Einsatz – damals zur Behandlung von HIV. Wir hatten laufende Projekte zur Behandlung von Tuberkulose, Hepatitis C und HIV und waren seit 2014 verstärkt in der Ostukraine. Im Februar 2022 mussten wir unsere laufenden Projekte stoppen, um auf die neu entstandenen medizinischen Bedürfnisse reagieren zu können.  

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