Ebola in Westafrika: Aktivitäten von Ärzte ohne Grenzen

07.07.2014
Teams arbeiten mit Nachdruck an Behandlung & Eindämmung des Virus

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Ein Arzt untersucht 33-jährige Marie Kamano, die schwere Bauchschmerzen hat.
Sylvain Cherkaoui/Cosmos
Conakry, Guinea, 19.04.2014: Ein Arzt in Schutzkleidung untersucht die 33-jährige Marie Kamano, die schwere Bauchschmerzen hat. Nach einem Telefonanruf holte sie ein Team von Ärzte ohne Grenzen von ihrem Zuhause ab - sie litt unter extremer Schwäche, Erbrechen und Durchfall. Diese Symptome sind neben Fieber und Nasenbluten typisch für eine Ebola-Infektion.

Teams von Ärzte ohne Grenzen arbeiten mit Nachdruck daran, Ebola-Patienten zu behandeln und die Ausbreitung des Virus in Guinea, Sierra Leone und Liberia einzudämmen. In Sierra Leone haben sie Anfang Juli ein neues Behandlungszentrum mit 50 Betten eröffnet. In Guinea wurden mittlerweile mehr als 80 Patienten gesund aus den Isolationsstationen entlassen. Nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) gab es in den drei Ländern 779 registrierte Krankheitsfälle und 481 Tote.

Guinea: Mehr als 80 Patienten haben Ebola überlebt

In Guinea betreibt Ärzte ohne Grenzen drei Ebola-Projekte: ein Projekt im Donka-Krankenhaus in der Hauptstadt Conakry , ein Projekt in Telimélé in der Region Basse-Guinée (Niederguinea) und ein weiteres in Guéckédou in der Region Guinée forestière (Waldguinea), dem Epizentrum des Ausbruches. In jedem der Projekte leistet Ärzte ohne Grenzen medizinische Versorgung und psychosoziale Behandlung in speziellen Ebola-Behandlungszentren. Die Teams leisten ebenso ambulante Hilfe. Sie desinfizieren Leichen, organisieren sichere Bestattungen und reinigen kontaminierte Areale - dazu gehören zum Beispiel Behandlungszentren, Wohnhäuser von Erkrankten und öffentliche Plätze. Außerdem bieten sie Hilfe bei der Überwachung von Personen, die mit Infizierten in Kontakt waren, und bei epidemiologischen Analysen.

In Conakry hat Ärzte ohne Grenzen 59 Ebola-Patienten behandelt, 33 von ihnen sind wieder gesund.

In Guéckédou hat das Team 130 Patienten behandelt, 31 konnten gesund entlassen werden.

Auch, in Telimélé hat Ärzte ohne Grenzen 21 bestätigte Ebola-Patienten behandelt, 16 von ihnen haben das Virus überlebt. Das Team bereitet die Schließung des Projektes vor, da seit 21 Tagen keine neuen Fälle mehr registriert wurden.

In Macenta in Guinée forestière (Waldguinea) wurde das Behandlungszentrum geschlossen, da es dort nach 21 Tagen keine neuen Fälle mehr gab. Das Team in Macenta behandelte sieben Patienten – fünf starben und zwei konnten gesund entlassen werden.

Sierra Leone: Dorf mit mehr als 40 Ebola-Verdachtsfällen entdeckt

In Sierra Leone ist Ärzte ohne Grenzen im Dreiländereck mit Guinea und Liberia im Osten des Landes tätig - in den Städten Kailahun , Kenema , Koindu und Daru .

In Kailahun betreibt die Organisation ein Behandlungszentrum mit 50 Betten. In der ersten Juli-Woche wurden hier bereits 45 Patienten behandelt – darunter sowohl bestätigte Fälle wie auch Verdachtsfälle. 12 Patienten sind gestorben.

Zusammen mit den Gesundheitsbehörden behandeln Teams der Organisation auch Patienten in den Einrichtungen in Koindu und Daru , in die Patienten gebracht werden, bei denen Verdacht auf eine Ebola-Infektion besteht. Bei Fahrten in die Umgebung versuchen dieTeams, die Verbreitung des Virus einzudämmen. Aus einigen Dörfern haben sie von jeweils zehn bis fünfzehn Ebola-Verdachtsfällen gehört. In einem Dorf gibt es mehr als 40 Verdachtsfälle.

Liberia: Unterstützung der Behörden in Monrovia

In der Hauptstadt Monrovia unterstützt ein vierköpfiges Team von Ärzte ohne Grenzen das Gesundheitsministerium bei seinen Bemühungen, die Ausbreitung von Ebola einzudämmen. In Foya im Dreiländereck mit Guinea und Sierra Leone übergibt Ärzte ohne Grenzen das dort aufgebaute Projekt gerade an eine andere Organisation.