Mittelmeer: Drittes Rettungsschiff von Ärzte ohne Grenzen gestartet

Hilfseinsatz wird ausgeweitet: Die "Dignity 1" von Ärzte ohne Grenzen hilft ab sofort Bootsflüchtlingen im Mittelmeer.
15.06.2015
Dignity I ready to bolster operations in the Mediterranean Sea
MSF/Juan Carlos Tomasi
Barcelona, Spanien, 08.06.2015: Das Such- und Rettungsschiff "Dignity 1" ist 50 Meter lang und hat eine Kapazität für 300 gerettete Bootsflüchtlinge. Die Crew an Bord besteht aus 18 Personen, darunter ein medizinisches Team.

Ein drittes Such- und Rettungsschiff mit einem Team von Ärzte ohne Grenzen an Bord wird Bootsflüchtlingen im Mittelmeer helfen, die auf der Flucht vor Krieg, Verfolgung und Armut in ihrer Heimat versuchen, Europa über den Seeweg zu erreichen.

„Was wir im Mittelmeer sehen, ist eine humanitäre Krise“, so Paula Farias, Einsatzleiterin auf dem Schiff namens Dignity 1. „Dieser Rettungseinsatz mag sich scheinbar von unseren normalen Projekten unterschieden, weil er auf der hohen See stattfindet. Doch unsere Prioritäten sind dieselben wie im Südsudan oder in Syrien – Leben zu retten.“

Das Team an Bord der Dignity 1 besteht aus 18 Mitgliedern, darunter auch medizinisches Fachpersonal. Das Schiff ist 50 Meter lang, hat Kapazitäten für 300 Bootsflüchtlinge und lief am 13. Juni aus dem Hafen in Barcelona aus.

Mittelmeer darf kein Friedhof werden

Dieses Schiff wird den Such- und Rettungseinsatz von Ärzte ohne Grenzen im Mittelmeer verstärken: Die „MY Phoenix“ der Organisation MOAS (Migrant Offshore Aid Station) startete am 2. Mai und konnte bisher 1.789 Menschen retten. An Bord ist ein Team von Ärzte ohne Grenzen, das nach einem Rettungseinsatz die Menschen medizinisch versorgt. Die „Argos Bourbon“ wird von Ärzte ohne Grenzen alleine betrieben und rettete seit dem Start am 9. Mai 1.242 Menschen.

MSF/Juan Carlos Tomasi
Letzte Vorbereitungen an Bord der "Dignity 1" im Hafen von Barcelona, bevor das Such- und Rettungsschiff am 13. Juni in See stach.

„Die Zahl der Menschen, die versuchen, das Mittelmeer zu überqueren, wird in den nächsten Wochen aufgrund des Sommerwetters wahrscheinlich noch weiter steigen“, so Farias. „Wir müssen operativ stark sein, um in der Lage zu sein, ihnen zu helfen und so vorzubeugen, dass das Mittelmeer kein Friedhof wird.“

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