So funktioniert Nothilfe. Konkret.

Bereits 5.850 BesucherInnen bei Ausstellung "Hilfe aus nächster Nähe" von Ärzte ohne Grenzen in Innsbruck - noch bis 12. Oktober bei freiem Eintritt am Marktplatz!
Kommentar von
08.10.2015

„Hier war ich vor zwei Wochen“, erzählt Krankenschwester Antonia Zemp und zeigt den Jemen auf der großen Weltkarte. Sie führt am Eröffnungstag eine der ersten Schulklassen durch die Ausstellung „Hilfe aus nächster Nähe“. Dabei berichtet die Einsatzmitarbeiterin von ihrem Alltag in einem Hilfsprojekt und der Arbeit von Ärzte ohne Grenzen rund um den Globus.

Hanna Spegel/MSF
Krankenschwester Antonia Zemp zeigt auf der Weltkarte die Länder, in denen sie bereits im Einsatz war.

Auch Florian Blaser, Krankenpfleger und Projektkoordinator, kann viel erzählen – er war auf seinem ersten Einsatz in Haiti und zuletzt in der Zentralafrikanischen Republik. „Manchmal kommen wir wo hin, da gibt es Infrastruktur. Aber manchmal gibt es nichts, gar nichts, nada!“ Das Land befindet sich im Bürgerkrieg, die Menschen leiden unter extremer Gewalt und dem völligen Zusammenbruch staatlicher Strukturen – doch in den Medien hierzulande hört man kaum etwas darüber. In diesen Situationen ist Ärzte ohne Grenzen vor Ort.

Die Ausstellung widmet sich jedoch nicht nur den großen Themen der medizinischen Nothilfe wie Cholera, Malaria und Ebola, sondern bietet auch Einblicke in den Alltag von Menschen, die von vergessenen Krisen betroffen sind. Wie hilft man einem schwer mangelernährten Kind im Tschad, wo die Menschen alljährlich unter der Nahrungsmittelknappheit leiden? Mit welchen Nebenwirkungen kämpft ein HIV-positiver Tuberkulose-Patient während seiner Therapie in Swasiland? Wie gelangen Medikamente in ein entlegenes kongolesisches Dorf? Medizin und Logistik müssen perfekt zusammenspielen, um effiziente Hilfe zu leisten.

Hanna Spegel/MSF
Im "Ernährungszentrum" erklärt OP-Schwester Christine Schmid die Diagnose und Behandlung eines mangelernährten Kindes anhand der maßstabsgetreuen Puppe.

All diese Fragen beantworten MitarbeiterInnen von Ärzte ohne Grenzen bei kostenlosen Führungen noch bis 12. Oktober täglich von 10 bis 18:30 Uhr in Innsbruck. An den ersten acht Tagen besuchten bereits 5.850 SchülerInnen und Privatpersonen die Zelte und Holzbauten am Marktplatz.

Ob Familie, Volksschulklasse, eine Gruppe Medizin-Studierender oder Pfadfinder: Die vielfältigen Themen lassen sich je nach Alter, Vorwissen und Interesse anpassen. Wer möchte, kann auch selbst aktiv werden und bei der Station zum Thema Wasseraufbereitung selbst Trinkwasser tragen oder kosten, wie therapeutische Fertignahrung für mangelernährte Kinder schmeckt.

Hanna Spegel/MSF
Auch Wasser- und Sanitäranlagen sind wichtige Aspekte unserer Nothilfe - so kann man herausfinden, wie eine Latrine gebaut wird, oder wie Trinkwasser aufbereitet wird.

„Tolle Ausstellung, ich komme sicher nochmals“, zeigt sich eine Besucherin am Infopoint begeistert. „Überall kann man sich mit jemandem unterhalten und erfährt von den verschiedenen Hilfseinsätzen. Man lernt so viel mehr, als wenn man nur darüber liest.“

Machen Sie sich einfach selbst ein Bild!

Hanna Spegel/MSF
Margaretha Maleh, Präsidentin von Ärzte ohne Grenzen Österreich, am Eröffnungstag der Ausstellung mit einer Schulklasse.

„Hilfe aus nächster Nähe“

Eine Ausstellung von Ärzte ohne Grenzen

Projektleitung: Marion Jaros

Innsbruck, Marktplatz
1. bis 12. Oktober 2015
Täglich von 10 bis 18.30 Uhr

Eintritt frei.

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