Indien ist mit über 1,425 Milliarden Einwohnern das bevölkerungsreichste Land der Welt und erstreckt sich über eine Fläche von 3,3 Millionen Quadratkilometern in Südostasien. Das im wirtschaftlichen Aufschwung befindliche Land kämpft dennoch mit einer Gesundheitskrise, vor allem mit Tuberkulose, der tödlichsten Infektionskrankheit weltweit. Ein Drittel der weltweiten Todesfälle infolge von Tuberkulose ereignen sich in Indien. Patient:innen erfahren teils zu spät von ihrer Erkrankung oder haben keinen Zugang zu lebensrettenden neuen Medikamenten wie Bedaquilin und Delamanid. Die Krankheit trifft Kinder genauso wie Erwachsene, doch ist die Diagnose bei ihnen noch schwieriger, da Tests weniger zuverlässig sind. 

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1999

Beginn der Arbeit

15,4

Mio. EUR

Ausgaben (Vorjahr)

735

Einsatz­kräfte

Ländervergleich Österreich & Indien

AT
IN
83.80
71.00

Lebens­erwartung Frauen

in Jahren

Quelle: WHO, data.worldbank.org

AT
IN
79.40
68.50

Lebens­erwartung Männer

in Jahren

Quelle: WHO, data.worldbank.org

AT
IN
3.00
28.30

Säuglings­sterblichkeit

je 1000 Geburten

Quelle: WHO, data.worldbank.org

AT
IN
5.20
0.86

Ärzt:innen

je 1000 Einwohner­:innen

Quelle: WHO, data.worldbank.org

Hilfsprojekte in Indien

In Indien setzte Ärzte ohne Grenzen die Behandlung von Patienten mit medikamentenresistenter Tuberkulose und HIV sowie die medizinische und psychologische Betreuung von Menschen, die von Konflikten und Gewalt betroffen sind, fort.

In der Hauptstadt Neu-Delhi betreiben wir eine Klinik für Überlebende von sexueller und geschlechtsspezifischer Gewalt, die rund um die Uhr medizinische Versorgung bietet. Im Dezember organisierten wir ein Symposium auf nationaler Ebene, um eine bessere Zugänglichkeit von medizinischer und psychologischer Betreuung für Betroffene einzufordern.

Im Laufe des Jahres haben wir psychische Unterstützung und psychosoziale Hilfe für von Konflikten betroffene Menschen in Kaschmir bereitgestellt und mobile Kliniken eingerichtet, die grundlegende medizinische Versorgung für Gemeinschaften in entlegenen Gebieten von Chhattisgarh anbieten.

Tuberkulosehilfe in Mumbai

In Mumbai konzentriert sich die Ärzte ohne Grenzen-Klinik auf die Behandlung von komplexen Fällen von DR-TB, einschließlich Formen der Krankheit, die gegen viele Medikamente resistent sind, mit innovativen Medikamentenkombinationen. Für Kinder unter fünf Jahren setzen wir ausschließlich oral verabreichte Behandlungsregime ein, um schmerzhafte Injektionen zu vermeiden. Darüber hinaus arbeiten wir mit dem Nationalen Programm zur Bekämpfung von Tuberkulose und der Kommunalverwaltung von Greater Mumbai zusammen, um die hohe Inzidenz und Sterblichkeitsrate bei Tuberkulose in der Region zu reduzieren.

Unser Team betreibt ein Tuberkulose-Behandlungszentrum in einem öffentlichen Krankenhaus und unterstützt Diagnose, Behandlung, Beratung, Gesundheitsförderung und Nachsorge in allgemeinen Gesundheitseinrichtungen. Im Jahr 2022 haben wir auch Patienten behandelt, die in die klinische Studie endTB eingeschrieben waren, mit dem Ziel, mehr Beweise für kürzere, besser verträgliche, injektionsfreie Behandlungen bei multiresistenter Tuberkulose zu generieren.

24.600

Psychologische Einzelberatungen

4.770

behandelte Malariafälle

1.550

Personen begannen eine Behandlung gegen Tuberkulose

Hilfe in ländlichen Regionen

Unser Projekt in Manipur setzt einen personenzentrierten Ansatz für Menschen mit HIV, Tuberkulose, DR-TB und Hepatitis C um. Wir haben viele unserer stabilen HIV-Patienten in Einrichtungen des Gesundheitsministeriums überführt, um uns auf jene mit Begleiterkrankungen und Komplikationen zu konzentrieren. Wir betreiben auch ein Zentrum für umfassende Versorgung, das umfassende Dienstleistungen für intravenöse Drogenkonsumenten anbietet.

In einem der ärmsten Bundesstaaten Indiens, Bihar, bieten wir lebensrettende und palliative Betreuung für Patienten mit fortgeschrittenem HIV.

Unsere gebührenfreie Telemedizin-Hotline unterstützt Diabetespatienten bei der Bewältigung ihrer Erkrankung. Indien hat weltweit die zweithöchste Diabetesbelastung, und die Prävention und Behandlung der Krankheit sowie ihrer Folgekomplikationen bleiben eine große Herausforderung.

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