
"Business as usual" in Arua
Letzte Woche habe ich intensiv mit unserem kürzlich angereisten Architekten Matteo zusammengearbeitet. Gemeinsam entwarfen wir Baupläne für unser Behandlungszentrum für multiresistente Tuberkulose (MDR).
Bauvorschriften und Hygienebestimmungen wurden eingehend diskutiert. Matteo entwarf mehrere Optionen. Jede Option bringt andere Vor- und Nachteile. Nach der Präsentation entschied sich der Spitalsdirektor für eine dieser Möglichkeiten. Nun wird Matteo nach Kampala reisen, der Hauptstadt von Uganda, um diese Entscheidungen mit der Projektkoordination zu besprechen.
Neben dem Organisieren der Flüchtlingslager (dem Behelfslager nahe Bundibugyo an der Grenze zur Demokratischen Republik Kongo sowie das etwas nördlicher gelegene Lager im Bezirk Hoima) hat sich eine neue Aufgabe für Ärzte ohne Grenzen in Kampala ergeben. Es dürfte einen neuen Krankheitsfall von Ebola in Uganda geben. Das bedeutet für das Koordinationsteam zusätzliche Managertätigkeit. Es ist nicht einfach Personal für alle drei Arbeitsfelder einzuteilen: Die Klinik in Arua, die beiden Flüchtlingslager und den Ebola-Ausbruch. Wo immer man versucht eine Lücke zu füllen entsteht woanders ebenfalls eine Lücke. Es wird diskutiert ob ich im Flüchtlingslager aushelfen werde. Ich würde mich sehr freuen auch diese Erfahrung machen zu dürfen.
Ansonsten ist hier „business as usual“: Aufnahmen in der Tuberkulose-Klinik, neue MDR-Fälle im MDR-Behandlungszentrum, fortlaufende Schulungen für das Personal, Planungen für die Einführung eines neuen Diagnostikgerätes und intensive Arbeit für unser Projekt, auch Patienten in peripheren Gesundheitszentren versorgen zu können.
Abschließend für heute möchte ich mich ganz herzlich für Euer Interesse und Eure lieben Worte bedanken. Auch wenn die Arbeit hier erfüllend ist, viel Freude bereitet und wenig Zeit zum Nachdenken bleibt ist es sehr schön von der „Außenwelt“ Nachricht zu erhalten. Ich wünschte jeder könnte diese Erfahrungen machen, aber leider ist es nur wenigen möglich. Vielleicht kann ich Euch einen kleinen Einblick geben. Durch Eure Unterstützung fällt es mir leichter an das Positive für die Menschheit zu denken und nicht aufzugeben.
Vielen Dank und passt auf Euch auf!
Kommentare
Kommentar verfassen